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Karneval
Fasching; fünfte Jahreszeit (umgangssprachlich); Fasnacht (umgangssprachlich); Fastnacht

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Kar|ne|val ['karnəval], der; -s:
Zeit vieler Feste mit Kostümen [und Masken], die der Fastenzeit vorausgeht:
der Karneval im Rheinland; Karneval feiern; zum/auf den Karneval (auf eine Karnevalsveranstaltung) gehen.
Syn.: drei tolle Tage, Fasching, Fastnacht, närrische Zeit.

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1-48 der Maskenball (das Maskenfest, Narrenfest, Kostümfest)
1 der Ballsaal (Festsaal, Saal)
2 das Poporchester (die Popband), ein Tanzorchester n
3 der Popmusiker
4 der (das) Lampion (die Papierlaterne)
5 die Girlande
6-48 die Maskierung (Verkleidung) bei der Maskerade
6 die Hexe
7 die Gesichtsmaske (Maske)
8 der Trapper (Pelzjäger)
9 das Apachenmädchen
10 der Netzstrumpf
11 der Hauptgewinn der Tombola (Verlosung), ein Präsentkorb m
12 die Pierrette
13 die Larve
14 der Teufel
15 der Domino
16 das Hawaiimädchen
17 die Blumenkette
18 der Bastrock
19 der Pierrot
20 die Halskrause
21 die Midinette
22 das Biedermeierkleid
23 der Schutenhut
24 das Dekolleté (Dekolletee) mit Schönheitspflästerchen n (Musche f, Mouche)
25 die Bajadere (indische Tänzerin)
26 der Grande
27 die Kolombine (Kolumbine)
28 der Maharadscha
29 der Mandarin, ein chines. Würdenträger
30 die Exotin
31 der Cowboy; ähnl.: Gaucho
32 der Vamp im Fantasiekostüm n
33 der Stutzer (Dandy, Geck, österr. das Gigerl), eine Charaktermaske
34 die Ballrosette (das Ballabzeichen)
35 der Harlekin
36 die Zigeunerin
37 die Kokotte (Halbweltdame)
38 der Eulenspiegel, ein Narr m (Schelm, Schalk, Possenreißer)
39 die Narrenkappe (Schellenkappe)
40 die Rassel (Klapper)
41 die Odaliske (Orientalin), eine orientalische Haremssklavin
42 die Pluderhose
43 der Seeräuber (Pirat)
44 die Tätowierung
45 die Papiermütze
46 die Pappnase
47 die Knarre (Ratsche, Rätsche)
48 die Pritsche (Narrenpritsche)
49-54 Feuerwerkskörper m
49 das Zündblättchen (Knallblättchen)
50 das (der) Knallbonbon
51 die Knallerbse
52 der Knallfrosch
53 der Kanonenschlag
54 die Rakete
55 die Papierkugel
56 der Schachterlteufel (Jack-in-the-Box, ein Scherzartikel m)
57-70 der Karnevalszug (Faschingszug)
57 der Karnevalswagen (Faschingswagen)
58 der Karnevalsprinz (Prinz Karneval, Faschingsprinz)
59 das Narrenzepter
60 der Narrenorden (Karnevalsorden)
61 die Karnevalsprinzessin (Faschingsprinzessin)
62 das Konfetti
63 die Riesenfigur, eine Spottgestalt
64 die Schönheitskönigin
65 die Märchenfigur
66 die Papierschlange
67 das Funkenmariechen
68 die Prinzengarde
69 der Hanswurst, ein Spaßmacher m
70 die Landsknechttrommel

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Kạr|ne|val 〈[ -val] m.1 od. 6Fastnacht, Fastnachtsfest u. -zeit [<ital. carnevale; Deutungsversuche: 1. <nlat. carne, vale! „Fleisch, lebe wohl!“; 2. <mlat. carnelevale „Fleischentzug“; 3. <lat. carrus navalis „Schiffskarren, Räderschiff“; (Räderschiffe wurden bei festl. Umzügen zur Wiedereröffnung der Schifffahrt im Februar mitgeführt)]

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Kạr|ne|val , der; -s, -e u. -s [ital. carnevale, H. u.; viell. Kürzung von mlat. de carne levare ieiunium (etwa = Fasten durch Fleischwegnahme) zu älter ital. carne vale = Fleisch, lebe wohl! (ital. carne = Fleisch, vale = lebe wohl!)]:
Zeit des Narrentreibens, der Kostüm- u. Maskenfeste; Fastnacht[szeit]:
der rheinische K.;
K. in Rio;
K. feiern;
die Hochburgen des -s;
[an, zu] K.;
auf den K. (zu einer Karnevalsveranstaltung) gehen.

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Kạrneval
 
[italienisch carnevale, vielleicht in volksetymologischer Umdeutung von mittellateinisch carnelevale »Fleischwegnahme« (lateinisch carne vale »Fleisch, lebe wohl«) oder von mittellateinisch carrus navalis »Schiffskarren«, »Schiff auf Rädern« (bei Festumzügen im Frühjahr zur Wiedereröffnung der Schifffahrt); kirchenlateinisch dominica ante carnes tollendas »Sonntag vor der Fleischenthaltung«] der, -s/-s und -e, Sonntag vor Aschermittwoch, ursprünglich der Tag vor der vorösterlichen Fleischenthaltung, dann auf eine längere Zeit gesteigerten Lebensgenusses vor dem Fasten erweitert. (Fastnacht)
 
Für die Karnevalsbräuche (z. B. Tänze, Verkleidungen, Scheinkämpfe) werden Einflüsse aus spätantik-römischen und aus byzantinischen Winter- und Frühlingsfesten (Saturnalien, Lupercalien, Brumalien) über die Feier der Januarkalenden angenommen. Erstmals sind 1142 unter der lateinischen Bezeichnung bestimmte Brauchformen (Gelage, Reiterspiele und Tiertötungen) genannt. Zu festlicher Entfaltung gelangte der Karneval im 15. Jahrhundert in Venedig und durch den Hof der Medici in Florenz. Von Italien aus, auch über Frankreich kam die Bezeichnung im späten 17. Jahrhundert nach Deutschland (seit um 1700 belegt), zunächst als »das Karneval«. V. a. im Rheinland (Köln) erfuhr der Karneval in Deutschland in den 1820er-Jahren seine »jecke« Prägung (Höhepunkt: der Straßenkarneval ab »Weiberfastnacht«). Vom späten 19. Jahrhundert an gelangten höchst aufwendige Karnevalsfeiern in Viareggio, Nizza, Rio de Janeiro zu internationaler Berühmtheit.
 

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Kạr|ne|val, der; -s, -e u. -s [ital. carnevale, H. u.; viell. volksetym. Umdeutung von mlat. carnelevale (-levare) = Fleischwegnahme (während der Fastenzeit) od. von mlat. carrus navalis = Schiffskarren, Schiff auf Rädern (bei Festumzügen im Frühjahr zur Wiedereröffnung der Schifffahrt) unter Anlehnung an lat. carne vale = Fleisch, lebe wohl!]: Zeit des Narrentreibens, der Kostüm- u. Maskenfeste; Fastnacht[szeit]: der rheinische K.; K. in Rio; Prinz K. zieht ein (der Karneval, die Karnevalszeit beginnt); K. feiern; die Hochburgen des -s; [an, zu] K.; auf den K. (zu einer Karnevalsveranstaltung) gehen; Ü alle erhoben sich, als Prinz K. (der Karnevalsprinz) einzog.

Universal-Lexikon. 2012.