Akademik

Bergengruen
Bẹrgengruen
 
[-gryːn], Werner, Schriftsteller, * Riga 16. 9. 1892, ✝ Baden-Baden 4. 9. 1964; Sohn eines Arztes, konvertierte 1936 zum Katholizismus; war mit Reinhold Schneider freundschaftlich verbunden, auch in der Gegnerschaft zum Nationalsozialismus. Bergengruen sah den Beruf des Dichters im Offenbarmachen ewiger Ordnungen; als Erzähler bevorzugte er Novelle und Anekdote, deren Formtradition er sich verpflichtet fühlte. Sein in einem fiktiven Renaissancestaat spielender Roman »Der Großtyrann und das Gericht« (1935) wurde häufig als verschlüsselte Kritik an der nationalsozialistischen Diktatur aufgefasst. Charakteristisch für seine Lyrik ist der Titel »Die heile Welt« (1950); schrieb auch Reisebücher und Memoiren; Übersetzer russischer Literatur.
 
Weitere Werke: Romane: Das große Alkahest (1926, umgearbeitet zu: Der Starost, 1938); Herzog Karl der Kühne (1930); Der Goldene Griffel (1931); Am Himmel wie auf Erden (1940); Das Feuerzeichen (1949); Trilogie: Der letzte Rittmeister (1952), Die Rittmeisterin (1954), Der dritte Kranz (1962).
 
Novellen: Das Buch Rodenstein (1927, erweitert 1950); Die drei Falken (1937); Der Tod von Reval (1939); Der spanische Rosenstock (1941); Spuknovellen (herausgegeben 1973); Kindheit am Wasser (herausgegeben 1976).
 
Lyrik: Die Rose von Jericho (1936); Dies irae (1945); Die lombardische Elegie (1951); Figur und Schatten (1958).
 
Ausgabe: Von Riga nach anderswo oder Stationen eines Lebens, herausgegeben von N. L. Hackelsberger (1992).
 
Literatur:
 
H. Bänziger: W. B. (Bern 1983).

Universal-Lexikon. 2012.