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Bessarion
Bessarion,
 
Taufname unbekannt, byzantinischer Theologe und Humanist, * Trapezunt (heute Trabzon) 2. 1. 1403 (?), ✝ Ravenna 18. 11. 1472; Kardinal (seit 1439) und lateinischer Patriarch von Konstantinopel (seit 1463). Bessarion förderte die Wissenschaften und war Anhänger des Platonismus, den er für den christlichen Glauben fruchtbar machen wollte (»In calumniatorem Platonis«, 1469). Die Wiederbelebung der klassischen Studien hat er wirksam unterstützt. Als Erzbischof von Nicäa (seit 1437) befürwortete er auf dem Konzil zu Florenz 1439 die Union der griechischen mit der lateinischen Kirche, zu der er dann übertrat. Warb als päpstliches Legat (seit 1450) für einen Kreuzzug zur Rückeroberung der von den Türken besetzten Länder. Seine Handschriftensammlung vermachte er der Markusbibliothek in Venedig.
 
Literatur:
 
Kardinal B. als Theologe, Humanist u. Staatsmann, hg. v. L. Mohler, 3 Bde. (1923-42, Neudruck 1967);
 H.-G. Beck: Kirche u. theolog. Lit. im byzantin. Reich (Neuausg. 1964);
 J. Gill in: TRE, Bd. 5 (1980),
 
725 ff.
 

Universal-Lexikon. 2012.