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Bogislaw
Bogislaw,
 
Name pommerscher Herzöge aus dem Haus Greifen:
 
 1) Bogislaw I., Herzog von Pommern (seit 1156), * um 1130, ✝ 18. 3. 1187; übernahm 1156 mit seinem Bruder Kasimir I. die Regierung Pommerns. Um der sächsischen und dänischen Expansionspolitik in dieser Region zu begegnen, unterstützte er zunächst den Abodritenfürsten Pribislaw, stellte sich dann unter die Lehnsherrschaft von Heinrich dem Löwen. 1180 beerbte Bogislaw seinen Bruder und wurde 1181 von Kaiser Friedrich I. Barbarossa mit seinem Land belehnt. Nach mehreren dänischen Plünderungszügen unterwarf er sich 1185 König Knut VI. von Dänemark.
 
 2) Bogislaw IV., Herzog von Pommern (seit 1278), * zwischen 1256 und 1258, ✝ 19. 2. 1309, Sohn von Barnim I.; teilte mit seinem Stiefbruder Otto I. (* 1279, ✝ 1344) Pommern in die Teilherzogtümer Wolgast und Stettin. Bogislaw regierte Wolgast.
 
 3) Bogislaw X., Herzog von Pommern (seit 1474), * 29. 5. (nach anderen Angaben 3. 6.) 1454, ✝ 5. 10. 1523; vereinigte nach dem Aussterben der Stettiner Linie (1464) in zähem Ringen mit dem Kurfürsten von Brandenburg 1478 die beiden pommerschen Teilherzogtümer wieder. In der Folge schuf er ein frühneuzeitliches Staatswesen, das er durch eine geschickte Lehens-, Städte- und Finanzpolitik im Innern festigte und dessen Bestand er durch eine kluge Bündnispolitik nach außen absicherte.
 
 4) Bogislaw XIV., Herzog von Pommern (seit 1625), * Barth 31. 3. 1580, ✝ Stettin 10. 3. 1637; regierte seit 1606 gemeinsam mit seinen Brüdern, nach deren Tod seit 1625 als letzter Herzog aus dem Geschlecht der Greifen nochmals ganz Pommern. Im Dreißigjährigen Krieg (1618-48) war Bogislaw 1627 trotz seiner Neutralitätspolitik gezwungen, kaiserliche Truppen aufzunehmen, die 1630 durch die Landung der schwedischen Truppen unter König Gustav II. Adolf vertrieben wurden. Bogislaw musste in der Folge die schwedische Vormachtstellung anerkennen.

Universal-Lexikon. 2012.