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Budweis
Bụdweis,
 
Böhmisch-Bụdweis, tschechisch České Budějovice ['tʃɛskɛː 'budjɛjɔvitsɛ], Stadt im Südböhmischen Gebiet, Tschechische Republik, Verwaltungssitz des Bezirks Budweis, 390 m über dem Meeresspiegel an der Mündung der Maltsch in die Moldau, 99 300 Einwohner; katholischer Bischofssitz; Südböhmisches Museum; Schwermaschinen- und Fahrzeugbau, Papierindustrie, Bleistiftherstellung, bekannte Brauerei. Das Budweiser Becken ist reich an Fischteichen.
 
Stadtbild:
 
Der regelmäßige, schachbrettartige mittelalterliche Stadtgrundriss blieb fast unverändert erhalten. Das älteste Baudenkmal ist das frühgotische ehemalige Dominikanerkloster (gestiftet 1265; heute Schule); Klosterkirche »Maria Opferung« (um 1265-1370, erneuert Ende 15. Jahrhundert, barockisiertes Hauptschiff des 17. Jahrhunderts). Der Dom Sankt Nikolaus (um 1265) wurde 1649 umgebaut; frei stehender 72 m hoher Glockenturm (»Schwarzer Turm«; 16. Jahrhundert). Reste der Stadtmauer aus dem 14. und 15. Jahrhundert erhalten; Salzhaus (später Zeughaus; 1531); ehemalige Fleischbänke (1560; heute Gaststätte); Kneislhaus mit Sgraffiti (17. Jahrhundert); Annakirche (1615-21; heute auch Konzertsaal); ehemaliges Kapuzinerkloster (17. Jahrhundert; heute Pädagogisches Institut). An dem von Lauben umgebenen Marktplatz liegen das barocke Rathaus (1727-30), die Bischofsresidenz (ehemaliges Piaristenkloster, 1769) und der Samsonbrunnen (1727). Zahlreiche Bürgerhäuser verschiedener Bauepochen seit der Gotik.
 
Geschichte:
 
Budweis wurde um 1265 von König Ottokar II. als königliche Stadt mit starken Befestigungen gegen den Adel Südböhmens gegründet. In hussitischer Zeit wie im Dreißigjährigen Krieg stand Budweis auf kaiserlicher und katholischer Seite; in der Nikolauskirche wurden 1631 das Kronarchiv und die böhmischen Krönungsinsignien verwahrt. Budweis, einige Male Landtagsort, wurde 1751 Sitz des neuen Kreises Budweis, 1785 eines neu gegründeten Bistums. Im 19. Jahrhundert entfaltete sich die Wirtschaft. Durch den Zuzug tschechischer Arbeitssuchender geriet die deutsche Bevölkerung in die Minderheit. 1827 wurde die erste Pferdebahn Europas von Linz nach Budweis eröffnet.
 

Universal-Lexikon. 2012.