Schlund; Abgrund; Tiefe; Orkus; Unterwelt; Hades; Schattenreich; Inferno; Pein; Strapaze; Tortur; Quälerei; Agonie; Qual
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Höl|le ['hœlə], die; -:dem himmlischen Jenseits gegenüberstehend gedachtes Reich des Teufels und Ort der ewigen Verdammnis für die Sünder:
die Schrecken, Flammen der Hölle; in die Hölle kommen.
Syn.: ↑ Unterwelt.
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Họl|le1 〈f. 19〉
1. 〈bei Vögeln〉 Federhaube
2. 〈allg.; veraltet〉 Haarschopf
[vielleicht zu mnddt. hulle „Kopfbedeckung, Kopftuch, Mütze“, ahd. hulla „Hülle“]
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Họl|le2 〈f. 19〉 Frau \Holle Sagen- u. Märchengestalt ● Frau \Holle schüttelt die Betten 〈Volksglaube〉 es schneit [→ Holde, hold]
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Họ̈l|le , die; -, -n <Pl. selten>:
a) <o. Pl.> (Rel.) [i]Ort der ewigen Verdammnis für die Sünder; Reich des Teufels:
die Schrecken der H.;
in die H. kommen, zur H. fahren (verdammt werden);
☆ jmdn. zur H. wünschen (geh.; jmdn., über den man sich ärgert, aus der Welt wünschen);
zur H. mit jmdm., etw. (als heftige Verwünschung in Bezug auf jmdn., etw. [Negatives], von dem man wünscht, dass er, es nicht [mehr] da wäre, nicht mehr existierte: zur H. mit den Verrätern!);
b) Ort, Zustand großer Qualen; etw. Schreckliches, Furchteinflößendes, Unerträgliches:
sie hat bei ihm die H.;
☆ die grüne H. (der Urwald);
die H. ist los (ugs.; es herrscht [irgendwo] große Aufregung, wildes Durcheinander, unerträglicher Lärm; es geht turbulent zu);
jmdm. die H. heißmachen (ugs.; jmdm. [durch Drohungen, mit einem Anliegen o. Ä.] heftig zusetzen);
jmdm. das Leben zur H. machen (jmdm. das Leben unerträglich machen).
2. [eigtl. = Raum, in dem man etw. »bergen« kann] (landsch.) in alten [Bauern]häusern (mit einer Sitzbank versehener) enger Raum zwischen Kachelofen u. Wand.
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I Họlle,
Frau Holle [mittelhochdeutsch holde »Freundin«, »Dienerin«, von altnordisch huld »günstig«, »gnädig«],
1) Frau Gode, Pẹrcht, Sagengestalt, ursprünglich die Führerin einer dem Totenheer der Wilden Jagd ähnliche Geisterschar, hat sich zur dämonischen Einzelpersönlichkeit (Spinnerin, Mahrt, Kinderschreck, Hexe und Teufelin), weiter zum bald freundlichen, bald strafenden Jenseitswesen mit vielerlei mythischen Funktionen entwickelt.
2) im Märchen der Brüder Grimm ist Frau Holle die Hüterin der Häuslichkeit, die fleißige Mädchen belohnt, die faulen bestraft. Wenn Frau Holle ihre Betten schüttelt, schneit es. Das Märchen wird in allen Kontinenten erzählt und ist in Puppenspielen, Bühnendichtungen, Chorwerken und Filmen gestaltet worden.
Họlle,
1) Berthold von, Berthold, B. von Holle.
2) Lienhart, Ulmer Frühdrucker, ✝ nach 1492; druckte 1482 die »Cosmographia« des C. Ptolemäus und 1483 das »Buch der Weisheit«, beide mit vielen Holzschnitten.
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Họl|le, die; -, -n [aus dem Niederd. < mniederd. hulle = Kopfbedeckung] (Jägerspr.): (bei einigen Vögeln, z. B. Wiedehopf, Haubenlerche) Büschel von hochstehenden, wie eine Haube auf dem Kopf sitzenden Federn: Ein Goldammerhähnchen ... glättete seine gelbe H. und begann zu singen (Löns, Gesicht 200).
Universal-Lexikon. 2012.