Akademik

Berthold
Bẹrthold
 
[zu althochdeutsch beraht »glänzend« und waltan »walten«], Herrscher:
 
 Mainz:  
 1) Bẹrthold von Hẹnneberg, Erzbischof und Kurfürst (1484-1504), * 1441/42, ✝ 21. 12. 1504; Führer der fürstlichen Bestrebungen nach einer Reichsreform, nötigte Kaiser Maximilian I. zur Einsetzung des Reichskammergerichts (1495) und eines ständischen Reichsregiments (1500).
 
 Zähringen:  
 2) Markgraf, Herzog von Kärnten, Schwaben und Zähringen, * um 1050, ✝ 12. 4. 1111; erbte von seinem Vater Berthold I. (✝1078) neben einigen oberrheinischen Besitzungen den Anspruch auf das Herzogtum Schwaben, den er durch Klostergründungen an verkehrsgeographisch günstigen Stellen im unerschlossenen Schwarzwald zu verwirklichen suchte. Berthold, seit 1079 mit Agnes von Rheinfelden verheiratet, war entschiedener Parteigänger des Gegenkönigs Rudolf von Rheinfelden. Nach dessen Tod führte er mit Welf V. von Bayern die süddeutsche Opposition gegen Heinrich IV.; 1092 wurde er zum Gegenherzog von Schwaben gewählt, musste aber 1097 bei der Aussöhnung mit Heinrich IV. zugunsten des Staufers Friedrich I. auf das Herzogtum verzichten. Er behielt den Herzogtitel und begründete mit Zürich, das ihm als Reichslehen überlassen wurde, und dem 1090 ererbten rheinfeld. Besitz die starke zähringische Stellung in diesem Raum.
 
Literatur:
 
H. Büttner: Staufer u. Zähringer im polit. Kräftespiel zw. Bodensee u. Genfersee während des 12. Jh. (Zürich 1961).
 

Universal-Lexikon. 2012.