Chandler
[englisch 'tʃɑːndlə, amerikanisch 'tʃændlə], Raymond Thornton, amerikanischer Kriminalschriftsteller, * Chicago (Illinois) 23. 7. 1888, ✝ La Jolla (Calif.) 26. 3. 1959. Der in England aufgewachsene Chandler gab 1929 seine Laufbahn im Ölgeschäft auf und begann zu schreiben. Er gilt neben seinem Vorbild D. Hammett als herausragender Vertreter der harten, realistischen Schule der Kriminalschriftsteller. Seine Romane und Geschichten sind psychologisch motiviert und üben Gesellschaftskritik. Sein Privatdetektiv Philip Marlowe wurde eine Kultfigur, nicht zuletzt durch zahlreiche Verfilmungen (u. a. mit H. Bogart). In einer korrupten, bedrohlichen, undurchschaubaren Großstadtwelt ist die zentrale Erfahrung des integren Außenseiters seine Einsamkeit, die stoisch bis zynisch hingenommen wird. Chandler schrieb auch Drehbücher.
Werke: Romane: The big sleep (1939; deutsch Der tiefe Schlaf); Farewell, my lovely (1940; deutsch Lebewohl, mein Liebling!, auch unter dem Titel Betrogen und gesühnt); The high window (1942; deutsch Das hohe Fenster); The lady in the lake (1943; deutsch Einer weiß mehr); The little sister (1949; deutsch Die kleine Schwester); The long goodbye (1954; deutsch Der lange Abschied, dramatisiert von G. Greiffenhagen, 1987); Poodle springs (herausgegeben 1989, Fragment, fortgesetzt von R. B. Parker; deutsch Einsame Klasse).
Kurzgeschichten: Red wind (1946); Killer in the rain (1964).
Ausgaben: Chandler before Marlowe, herausgegeben von M. J. Bruccoli (1973); Selected letters, herausgegeben von F. MacShane (1981).
J. Speir: R. C. (ebd. 1983);
T. Degering: R. C. (1989);
H. Liesbrock: Die Suche nach dem Menschen. R. C.s Sprachkunst (1993).
Universal-Lexikon. 2012.