Cherubini
[k-], Luigi Carlo Zanobi Salvadore Maria, italienischer Komponist, * Florenz 8. oder 14. 9. 1760, ✝ Paris 15. 3. 1842; erhielt frühzeitig Unterricht in Kontrapunkt, schrieb mit 13 Jahren seine ersten großen Werke und studierte 1778-82 bei G. Sarti. 1788 siedelte er nach Paris über, wurde 1795 ebenda einer der Inspektoren des Conservatoire, 1816 Professor für Komposition (und Surintendant de la musique du Roi) und war 1821-42 Direktor des Conservatoire. Unter dem Einfluss besonders von C. W. Gluck wandelte sich sein ursprünglich rein italienischer Opernstil: Er gewann an dramatischer wie lyrischer Ausdruckskraft, vertieft durch farbenreiche Instrumentation und große Chöre. Cherubini ist einer der größten Meister der Entwicklung des obligaten Akkompagnements; sein Satz, obwohl homophon, ist bis ins Kleinste motivisch belebt. L. van Beethoven gehörte zu seinen Bewunderern. Seine späten Werke führen die Kirchenmusik seiner Zeit - besonders durch die Differenzierung des kontrapunktischen Stils - zu einem Höhepunkt.
Er komponierte 15 italienische und 14 französische Opern, u. a. »Démophoon« (1788), »Lodoïska« (1791), »Médée« (1797), »Les deux journées ou Le porteur d'eau« (1800; deutsch »Der Wasserträger«), Kammermusik, u. a. 6 Streichquartette, 6 Klaviersonaten sowie zahlreiche kirchenmusikalische Werke, u. a. 38 Motetten, 11 Messen (Messe F-Dur, 1808; d-Moll, 1811), 2 Requiems (c-Moll, 1816; d-Moll, 1836). Er schrieb das Lehrwerk »Cours de contrepoint« (1835; deutsch »Theorie des Kontrapunktes und der Fuge«).
R. Hohenemser: L. C. (1913, Nachdr. 1969);
L. C.: Leben u. Werk in Zeugnissen seiner Zeitgenossen, hg. v. H.-J. Irmen (a. d. Engl., 1972).
Universal-Lexikon. 2012.