1. sinnvolle Verteilung der Stimmen eines Kompositionsentwurfs auf die verschiedenen Orchesterinstrumente, Orchestrierung
2. Einrichtung eines Musikstücks für Orchester
[→ Instrument]
◆ Die Buchstabenfolge in|stru... kann in Fremdwörtern auch ins|tru..., inst|ru... getrennt werden.
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die Interpretation besticht durch die sparsame I.;
b) Einrichtung einer (ursprünglich nicht für [verschiedene] Instrumente, für ein Orchester geschriebenen) Komposition für mehrere Instrumente, für Orchester:
die I. einer Klaviersonate, eines Chorwerks.
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Instrumentation
[lateinisch] die, -/-en, Instrumentierung, die Kunst, in Werken der Instrumentalmusik, besonders der Orchestermusik (Orchestration, Orchestrierung), Instrumente sinnvoll zur klanglichen Realisation des Tonsatzes einzusetzen. Die Instrumentationslehre vermittelt Kenntnis von Tonumfang, Spielart, Klangfarbe, Notierungsweise der einzelnen Instrumente und lehrt deren wirkungsvolle Zusammenstellung und Mischung. Instrumentation war bis ins 16. Jahrhundert weitgehend Aufgabe des Interpreten (musikalische Aufführungspraxis). Erste Besetzungsvorschriften stammen aus dem 17. Jahrhundert (C. Monteverdi, H. Schütz); Instrumentationslehren gibt es ansatzweise schon um 1600 (M. Praetorius, »Syntagma musicum«, 1615-20). Die Anfänge der modernen Instrumentation gehen auf die 2. Hälfte des 18. Jahrhunderts, besonders auf das Opernorchester C. W. Glucks, zurück. Zwischen Gluck und L. van Beethoven ist die Instrumentation bei Vorherrschaft der Streicher durch ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Klangverschmelzung und Hörbarkeit aller Instrumente gekennzeichnet. Große Bedeutung gewann die Instrumentation für die Orchestermusik des 19. Jahrhunderts als besonderes Mittel der Stimmungsmalerei und des Gefühlsausdrucks. Die umfassende Erforschung der Instrumentalklangfarben durch H. Berlioz (1843), die durch seine eigene sowie besonders durch C. M. von Webers und G. Meyerbeers kompositorische Praxis ergänzt wurde, gewann grundlegende Bedeutung für die Orchesterbehandlung der Neuromantik (F. Liszt, R. Wagner, R. Strauss, F. Schreker) und der nationalen Schulen (N. A. Rimskij-Korssakow, C. Debussy, M. Ravel): Als Ideal galt der in allen Lagen vollkommen ausgewogene Tuttiklang des großen Orchesters. G. Mahler bevorzugte Deutlichkeit jeder einzelnen Stimme des Tonsatzes. Die Wendung zum solistisch besetzten kleineren Ensemble vollzog A. Schönberg (»Kammersymphonie« für 15 Soloinstrumente Opus 9, 1906), der bereits 1909 als Erster die Möglichkeit einer Klangfarbenmelodie erwog. Zwischen 1915 und 1930 haben sich auch andere Meister (z. B. I. Strawinsky) vom runden Klang des spätromantischen Orchesters abgekehrt und kleinere Besetzungen in ausgesuchter Zusammenstellung bevorzugt. Bei A. Webern wurde die Instrumentation zu einem der primären Faktoren des musikalischen Satzes; ihm folgte zunächst P. Boulez. Nach 1955 begannen einige Komponisten, z. B. G. Ligeti (»Atmosphères«, 1961), die Veränderung der Klangfarbe zum wichtigsten musikalischen Inhalt zu erheben (Klangfarbenkomposition). Neue Dimensionen eröffneten dem klanglichen Geschehen die elektronischen Musikinstrumente.
A. B. Marx: Die I.-Lehre von der musikal. Komposition, Bd. 4 (1847);
N. A. Rimskij-Korssakow: Grundl. der Orchestration, 2 Tle. (a. d. Russ., 1922);
E. Wellesz: Die neue I., 2 Bde. (1928-29);
H. Becker: Gesch. der I. (1964);
H. Rösing: Die Bedeutung der Klangfarbe in traditioneller u. elektron. Musik (1972);
W. Voigt: Dissonanz u. Klangfarbe. Instrumentationsgeschichtl. u. experimentelle Unterss. (1985).
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In|stru|men|ta|ti|on, die; -, -en (Musik): a) das Instrumentieren (1); Art, in der etw. instrumentiert (1) worden ist: die brillant geflochtene I. der Orchesterstimmen (Thieß, Legende 74); gleitende impressionistische Harmonik, üppige I. (Adorno, Prismen 122); b) Einrichtung einer (ursprünglich nicht für [verschiedene] Instrumente, für ein Orchester geschriebenen) Komposition für mehrere Instrumente, für Orchester: die I. einer Klaviersonate, eines Chorwerks.
Universal-Lexikon. 2012.