Akademik

Claes
Claes
 
[klaːs],
 
 1) Ernest André Josef, flämischer Schriftsteller, * Zichem (bei Diest) 24. 10. 1885, ✝ Ukkel 2. 9. 1968; Heimatdichter, v. a. Erzählungen. Seine Kunst ist humoristisch und gemütsbetont, realistisch und manchmal stark typisierend. Viele Werke wurden ins Deutsche übersetzt.
 
Werke: Oorlogsnovellen (1919); Bei uns in Deutschland (1919); De Witte (1920; deutsch Flachskopf); De fanfare »De Sint Jansvrienden« (1924; deutsch Die Dorfmusik); Kiki (1926; deutsch); Wannes Raps (1927; deutsch Hannes Raps); Pastoor Campens zaliger (1935; deutsch Der Pfarrer aus dem Kempenland); Jeugd (1940; deutsch Jugend); Jeroom en Benjamien (1946); De oude klok (1947; deutsch Die alte Uhr); Daar is een mens verdronken (1950; deutsch Glanz der Träume); Ik en de Witte (1960).
 
Literatur:
 
A. van Hageland: E. C. (Brügge 1960); P. Vandevoort: Post-scriptum. Aanvullende bio-bibliografische gegevens over E. C. (Zichem 1978).
 
 2) Willy, belgischer Politiker, * Hasselt 24. 11. 1938; Politikwissenschaftler; wurde 1968 Abgeordneter der flämischen Sozialisten, legte als deren Vorsitzender (1975-77) die Grundlage für die Erneuerung der sozialistischen Partei in Flandern. Claes war 1972 Erziehungsminister, 1973/74, 1977-81 sowie 1988-92 Wirtschaftsminister und 1992-94 Außenminister, 1979-81 und 1988-94 zugleich stellvertretender Ministerpräsident; 1992 wurde er Vorsitzender der Sozialdemokratischen Partei Europas. Im Oktober 1994 übernahm er als Nachfolger M. Wörners das Amt des Generalsekretärs der NATO, musste jedoch nach Aufhebung seiner parlamentarischen Immunität in Belgien und angesichts der Zustimmung des Parlaments zu einer gegen ihn gerichteten Anklage wegen Korruption in seiner Zeit als Wirtschaftsminister (»Agusta«-Schmiergeldaffäre) im Oktober 1995 zurücktreten.

Universal-Lexikon. 2012.