Crịmmitschau,
Große Kreisstadt im Kreis Zwickauer Land, Sachsen, 220-350 m über dem Meeresspiegel, an der Pleiße, 23 800 Einwohner; starkes mittelständisches Gewerbe, Industrie und Handwerk, v. a. Baubetriebe, elektrotechnische Industrie, Zulieferbetriebe für die Automobilindustrie, technischer Gerätebau, Herstellung von Druckerzeugnissen und Kartonagen sowie Unternehmen für die Logistik und Textilindustrie.
Stadtkirche Sankt Laurentius mit dreischiffiger spätgotischer Halle (1513, Chor zum Teil 14. Jahrhundert) und Jugendstilvillen. Vom ehemaligen Zisterzienserinnenkloster im Stadtteil Frankenhausen sind zwei Gebäude mit spätgotischen Giebeln erhalten. In Blankenhain westlich von Crimmitschau (heute Crimmitschau zugemeindet) Agrar- und Freilichtmuseum in einem Schloss (ehemalige Wasserburg, im Wesentlichen 16.-18. Jahrhundert; nach Brand 1661 wieder aufgebaut).
In der 1212 erstmals genannten Herrschaft Crimmitschau entstand nach 1220 die später ummauerte Stadt Crimmitschau, die 1414 von den wettinischen Landesherren Stadtrecht erhielt. Mitte des 15. Jahrhunderts wurde die Tuchmacherei in Crimmitschau heimisch. Sie nahm mit der Einführung der mechanischen Spinnmaschinen und Webstühle Anfang des 19. Jahrhunderts einen starken Aufschwung. Die sozialen Folgen der industriellen Entwicklung ließen Crimmitschau zu einem Zentrum der sozialdemokratischen Arbeiterbewegung werden (1903/04 22-wöchiger, international unterstützter Streik von über 9 000 Textilarbeitern).
Universal-Lexikon. 2012.