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Dentallegierungen
Dentallegierungen,
 
Metalllegierungen für Zahnfüllungen, -kronen, -prothesen, -klammern u. a. Zu den bekanntesten Dentallegierungen für Zahnfüllungen gehören die Zahnamalgame (hergestellt aus Vorlegierungen, bestehend aus mindestens 40 % Silber, jeweils maximal 32 % Zinn, 30 % Kupfer, 2 % Zink und 3 % Quecksilber, etwa im Verhältnis 1 : 1 mit Quecksilber verrieben). Bei den für Zahnfüllungen verwendeten Amalgamen werden nach den Metallphasen gamma-2-haltige und gamma-2-freie Silberamalgame unterschieden. Wegen der besseren Werkstoffeigenschaften werden fast nur noch gamma-2-freie Silberamalgame für Zahnfüllungen verwendet. Die Zahnamalgame standen in den letzten Jahren zunehmend im Verdacht, durch freigesetztes und vom Organismus aufgenommenes Quecksilber vielfältige Gesundheitsstörungen, z. B. Kopfschmerzen, Nierenschäden, Störungen des Nervensystems und starken Haarausfall, zu verursachen. Eine einwandfrei nachweisbare Schädigung durch Amalgamfüllungen tritt bei der seltenen Quecksilberallergie auf. Nachgewiesen ist auch, dass Personen mit Amalgamfüllungen höhere Quecksilberkonzentrationen im Harn aufweisen. Eine allgemeine schädigende Wirkung von Zahnamalgamen ist wissenschaftlich nicht nachgewiesen. Außerdem steht kein gleichwertiger Ersatz zur Verfügung. Grundsätzlich sollen nur noch gamma-2-freie Amalgame für Füllungen im Backenzahnbereich verwendet werden; von der Anwendung bei Personen mit eingeschränkter Nierenfunktion, bei Schwangeren sowie bei Kindern bis zu sechs Jahren wird abgeraten. Als Dentallegierungen für Prothesen, Klammern u. a. werden Dentalgold (65-85 % Gold, 10-15 % Silber, 0-10 % Kupfer sowie Gehalte an Platin, Palladium, Zink) und weiße Edelmetalllegierungen (rd. 65 % Silber, 20-25 % Palladium, 0-10 % Gold sowie Kupfer und Zink) verwendet. Für Prothesen wird außerdem der Kunststoff Polymethacrylsäuremethylester benutzt, für Dentalimplantate fast ausschließlich Titan.

Universal-Lexikon. 2012.