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Sentenz
Aphorismus

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Sen|tenz [zɛn'tɛnts̮], die; -, -en (bildungsspr.):
kurz und treffend formulierter Ausspruch, der Allgemeingültigkeit beansprucht:
gerne streute er in seine Reden die Sentenz »Wer verliert, wird vorsichtig« ein.
Syn.: Bonmot, Devise, geflügeltes Wort, Losung, Motto, Parole, Satz, Sinnspruch, Sprichwort, Spruch, Wort, Zitat.

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Sen|tẹnz 〈f. 20
1. knappformulierter Satz mit allgemeingültigem Sinngehalt, Ausspruch, Denkspruch
2. Urteilsspruch
[<lat. sententia „Meinung, Urteil; Sinnspruch, Denkspruch“; zu lat. sentire „fühlen, denken, meinen“]

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Sen|tẹnz, die; -, -en [mhd. sentenzie < lat. sententia = Meinung; Urteil; Gedanke, zu: sentire (2. Part.: sensum) = fühlen; urteilen, denken]:
1. (bildungsspr.) kurz u. treffend formulierter, einprägsamer Ausspruch, der Allgemeingültigkeit beansprucht; Sinnspruch, Denkspruch.
2. <Pl.> (Theol.) die fundamentalen theologischen Lehrsätze der Kirchenväter u. der Heiligen Schrift enthaltende Sammlung.

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Sentẹnz
 
[lateinisch sententia »Meinung«, »Urteil«, »Sinnspruch«] die, -/-en, treffend geprägter Ausspruch, Sinnspruch (auch richterlicher Urteil); seit dem 8. Jahrhundert zu Lehrzwecken aus der Heiligen Schrift, den Kirchenvätern und -schriftstellern, den Kanones der Konzilien für philosophisch-theologische Lehrzwecke gesammelt. In der Frühscholastik wurden die Sentenzen dann systematisch zu Lehrbüchern geordnet (Sentenzenbücher, besonders bekannt wurden die des Petrus Lombardus; Summa). Sententiarius hieß im Mittelalter der Bakkalaureus, der zu den Sentenzen einen Kommentar zu verfassen hatte. Meisterwerke verfassten u. a. auch Bonaventura, Thomas von Aquino und J. Duns Scotus.
 
In der Literatur berührt sich die Sentenz als Sinnspruch mit dem Aphorismus; der Begriff steht meist für sehr bekannte, dem Sprichwort nahe stehende Aussprüche.

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Sen|tẹnz, die; -, -en [mhd. sentenzie < lat. sententia = Meinung; Urteil; Sinn(spruch), Gedanke, zu: sentire (2. Part.: sensum) = fühlen, wahrnehmen, empfinden; urteilen, denken]: 1. (bildungsspr.) kurz u. treffend formulierter, einprägsamer Ausspruch, der Allgemeingültigkeit beansprucht; Sinnspruch, Denkspruch: Eine dunkle, aber schlagende S. war ihm geglückt (Werfel, Tod 50); „Wer verliert“, sagte er darauf, seine S. wiederholend, „wird vorsichtig“ (Apitz, Wölfe 339). 2. <Pl.> (Theol.) die fundamentalen theologischen Lehrsätze der Kirchenväter u. der Heiligen Schrift enthaltende Sammlung. 3. ([Rechtsspr.] veraltet) richterliches Urteil, Urteilsspruch: ∙ wenn Ew. Gnaden erlauben, fäll' ich jetzo die S. (Kleist, Krug 11); Ist die S. an Cawdor schon vollstreckt? (Schiller, Macbeth I, 7).

Universal-Lexikon. 2012.