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Wort
Satzpartikel; Satzteil

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Wort [vɔrt], das; -[e]s, Wörter ['vœrtɐ] und -e:
1.
a) <Plural Wörter, selten -e> kleinste selbstständige sprachliche Einheit, die eigene Bedeutung oder Funktion hat:
ein mehrsilbiges, zusammengesetztes Wort; Wörter schreiben, buchstabieren; etwas in Worten ausdrücken; ein Satz von zehn Wörtern.
Zus.: Eigenschaftswort, Fragewort, Neuwort, Reimwort.
b) <Plural -e> Wort als Träger eines Sinnes:
die Worte »Frieden« und »Freiheit« werden oft missbraucht.
2. <Plural -e> von jmdm. gemachte Äußerung, ausgesprochener Gedanke:
ein Wort von Goethe; das war ein mutiges Wort; tröstende Worte sprechen; unnötige Worte machen.
Syn.: Ausspruch.
Zus.: Abschiedswort, Dankeswort, Grußwort, Schlusswort, Trostwort.

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Wọrt
I 〈n. 12u; Sprachw.〉 sprachl. Äußerung des Menschen mit bestimmtem Bedeutungsgehalt, kleinster selbstständiger Redeteil; → Lexikon der Sprachlehre ● die Bedeutung eines \Wortes; die Betonung eines \Wortes; der Klang eines \Wortes; den Sinn eines \Wortes (nicht) verstehen; im wahrsten, im eigentlichen Sinn des \Wortes ● Wörter auslassen, vergessen (beim Sprechen od. Schreiben); ein \Wort richtig, falsch aussprechen; ein \Wort richtig, falsch betonen; ein \Wort buchstabieren; hier fehlt ein \Wort; Wörter lernen, wiederholen; ein (neues) \Wort prägen; ein \Wort (auf einen Zettel, an die Wandtafel) schreiben; sein: dieses \Wort ist unübersetzbar; zwei Wörter (in einem Satz) streichen; ein \Wort aus einer anderen Sprache, in eine andere Sprache übersetzen ● der Satz besteht aus fünf Wörtern; anschauliches, treffendes, veraltetes \Wort; sag mir ein anderes \Wort für „Hochmut“!; ein deutsches, englisches \Wort; einfaches, einsilbiges, mehrsilbiges, zusammengesetztes \Wort; kurzes, langes, schwieriges \Wort ● ich habe den Brief \Wort für \Wort gelesen ganz genau; einen Satz \Wort für \Wort wiederholen; ein \Wort mit fünf Buchstaben
II 〈n. 11
1. Ausdruck
2. Ausspruch
3. Bemerkung
4. Rede
5. 〈Pl.〉 Text (eines Musikstücks)
Musik und \Worte stammen von ... ● jmdm. das \Wort abschneiden jmdn. nicht weitersprechen lassen, jmdn. unhöflich unterbrechen; jmdm. das \Wort entziehen jmdn. nicht weitersprechen lassen (in einer Diskussion, Versammlung); das \Wort ergreifen anfangen zu sprechen (in einer Versammlung, Gesellschaft); jmdm. das \Wort erteilen jmdm. die Erlaubnis geben zu sprechen (in einer Versammlung); mir fehlen die \Worte ich bin so überrascht, erstaunt, entsetzt, dass ich nichts dazu sagen kann; das \Wort führen der Hauptsprecher sein (in einer Diskussion); ein \Wort gab das andere, und schließlich gerieten sie in Streit sie redeten immer heftiger miteinander; hast du \Worte?, hat der Mensch \Worte? 〈umg.〉 (Ausdruck des Staunens) kann man so etwas für möglich halten?; das \Wort nehmen zu sprechen beginnen (in einer Versammlung, Diskussion); jmdm. das \Wort reden jmdm. schmeicheln, das sagen, was jmd. gern hören möchte; einer Sache das \Wort reden eine S. verteidigen, unterstützen; das \Wort an jmdn. richten jmdn. anreden; ohne ein \Wort zu sagen; sein: im Anfang war das \Wort (Johannes 1,1); dieses \Wort stammt von James Joyce; ich verstehe kein \Wort ich verstehe nichts; ein paar \Worte mit jmdm. wechseln kurz u. oberflächlich mit jmdm. sprechen ● das ist das erste \Wort, das ich davon höre; mit dürren \Worten kurz u. nüchtern gesagt; hier versteht man ja sein eigenes \Wort nicht mehr (vor lauter Lärm); ein ernstes \Wort mit jmdm. sprechen jmdm. die Meinung sagen, ihn ernst ermahnen; Ihre freundlichen \Worte haben mir sehr wohlgetan; du sprichst ein großes \Wort gelassen aus (Goethe, „Iphigenie“, 1,3); das große \Wort führen die Diskussion, das Gespräch beherrschen; große \Worte machen übertreibend, feierlich sprechen; ein gutes \Wort für jmdn. einlegen jmdn. entschuldigen, rechtfertigen; sich für jmdn. einsetzen; darüber ist (noch) kein \Wort gefallen darüber ist (noch) nicht gesprochen worden; er brachte vor Scham, Schreck, Verlegenheit kein \Wort hervor; kein \Wort miteinander sprechen; kein \Wort zu sprechen wagen; darüber braucht man kein \Wort zu verlieren darüber muss man gar nicht sprechen (da es klar, selbstverständlich ist); an dem, was er gesagt hat, ist kein \Wort wahr; kein \Wort weiter (davon)! nicht mehr davon sprechen!, ich will nichts mehr davon hören!; das sind leere \Worte das ist leeres Gerede; er hat das letzte \Wort er hat die letzte Entscheidung zu treffen; er will immer das letzte \Wort haben 〈fig.〉 er muss immer noch einmal widersprechen; das waren seine letzten \Worte, ehe er starb; darüber ist das letzte \Wort noch nicht gesprochen darüber ist noch nicht endgültig entschieden; hier kann man ein offenes \Wort reden, sagen offen reden, offen sprechen; ein paar \Worte mit jmdm. sprechen; das ist das rechte \Wort zur rechten Zeit; schöne \Worte machen reden, ohne das Nötige zu tun; viele \Worte machen sehr viel sprechen; wir wollen nicht viele \Worte machen wir wollen nicht viel sprechen, sondern lieber handeln; das ist ein wahres \Wort das ist wirklich wahr; jmdm. mit warmen \Worten danken ● aufs \Wort gehorchen sofort gehorchen; jmdm. etwas aufs \Wort glauben alles glauben, was er sagt; auf ein \Wort! ich möchte Sie einen Augenblick sprechen; du nimmst mir das \Wort aus dem Mund du sagst, was ich gerade sagen wollte; er ist nicht für Geld und gute \Worte dazu bereit unter keinen Umständen; 200 Euro, in \Worten: zweihundert (auf Quittungen, Zahlungsanweisungen); in \Wort und Bild über, von etwas berichten; jmdm. ins \Wort fallen jmdn. unterbrechen; ich kann meinen Eindruck schwer, kaum in \Worte fassen; seine Gedanken, Gefühle in \Worte kleiden; jmdm. das \Wort im Munde umdrehen behaupten, dass jmd. das Gegenteil von dem gesagt habe, was er wirklich gesagt hat, das Gesagte verdrehen; mit einem \Wort kurz gesagt; das heißt mit anderen \Worten das heißt anders ausgedrückt; er hat die Sache mit keinem \Wort erwähnt; jmdn. mit leeren \Worten hinhalten, abspeisen mit leerem Gerede; einen Sachverhalt mit wenigen \Worten klären; nach \Worten ringen (nach einer Überraschung, einem Schrecken) mühsam zu sprechen versuchen; nach diesen \Worten erhob er sich und ging; ohne viele \Worte; ich bitte ums \Wort ich möchte etwas sagen (in einer Diskussion); nicht zu \Wort kommen nichts sagen können (weil der andere dauernd spricht); andere nicht zu \Wort kommen lassen ohne Pause (weiter)reden; sich zu \Wort melden sich melden, um etwas zu sagen, vorzubringen
III 〈unz.〉
1. Versprechen, Ehrenwort
2. Lehre
● das \Wort Gottes ● jmdm. das \Wort abnehmen, zu schweigen jmdn. zum Schweigen verpflichten; sein \Wort brechen; jmdm. sein \Wort geben, etwas zu tun od. nicht zu tun; ich habe sein \Wort; sein \Wort (nicht) halten; sein \Wort zurücknehmenauf mein \Wort! ich versichere es!, es ist wirklich wahr!; jmdn. beim \Wort nehmen von jmdm. fordern, das auszuführen, was er versprochen hat
[<mhd., ahd. wort „Wort“ <idg. *uer- „feierlich sprechen, sagen“]

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Wọrt , das; -[e]s, Wörter u. Worte [mhd., ahd. wort, eigtl. = feierlich Gesprochenes]:
1.
a) <Pl. Wörter; gelegtl. auch: Worte> kleinste selbstständige sprachliche Einheit von Lautung (2) u. Inhalt (2 a) bzw. Bedeutung:
ein ein-, mehrsilbiges, kurzes, langes, zusammengesetztes, fremdsprachliches, fachsprachliches, veraltetes, umgangssprachliches, schmutziges, vulgäres, mundartliches W.;
das deutsche W. für Substitution;
dieses W. ist ein Substantiv;
ein W. buchstabieren, falsch schreiben, aussprechen, gebrauchen, übersetzen;
bestimmte Wörter [im Text] unterstreichen;
du musst dir die Wörter merken;
diese beiden Wörter kenne ich nicht;
einen Text W. für W. abschreiben;
das ist im wahrsten Sinne des -es, in des -es wahrster Bedeutung wunderbar;
2 000 Euro, in -en (auf Quittungen, Zahlungsanweisungen o. Ä.; in Buchstaben ausgeschrieben): zweitausend;
b) <Pl. Worte> Wort (1 a) in speziellem Hinblick auf seinen bestimmten Inhalt, Sinn; Ausdruck, Begriff:
Liebe ist ein großes W.;
nach dem passenden, treffenden W. suchen;
das W. Kultur.
2. <Pl. Worte> etw., was jmd. als Ausdruck seiner Gedanken, Gefühle o. Ä. zusammenhängend äußert; Äußerung:
ein W. des Dankes;
-e des Trostes;
aufmunternde, beschwichtigende, freundliche, anerkennende, verletzende, scharfe, harte, überflüssige -e;
ihm ist ein unbedachtes W. entschlüpft;
das ist das erste W., das ich höre (das ist mir ganz neu);
bei ihm ist jedes zweite, dritte W. »Geld« (er spricht sehr häufig über Geld);
darüber ist kein W. gefallen (das wurde überhaupt nicht erwähnt);
mir fehlen die -e, ich habe/finde keine -e [dafür]! (ich bin vor Entrüstung o. Ä. sprachlos);
daran/davon ist kein W. wahr, daran ist kein wahres W. (nichts von dem Gesagten stimmt);
ein W. einwerfen, dagegen sagen;
zwischen uns ist kein böses W. gefallen;
das W. an jmdn. richten (jmdn. ansprechen, zu jmdm. sprechen);
jmdm. das W. abschneiden (ihn unterbrechen, am Weitersprechen hindern);
er hat mir kein [einziges] W. (gar nichts) davon gesagt;
er hat kein W. mit mir gesprochen;
die richtigen, passenden -e für etw. finden;
davon weiß ich kein W. (das ist mir ganz neu);
ich verstehe kein W. (kann deinen, seinen usw. Gedankengängen, Ausführungen nicht folgen);
vor Angst kein W. herausbringen;
seine -e sorgsam wählen, abwägen;
mit jmdm. ein paar -e wechseln, ein offenes/ernstes W. reden, sprechen;
starke -e gebrauchen (großspurig reden);
[zur Begrüßung] ein paar -e sprechen (eine kleine Ansprache halten);
die -e gut zu setzen wissen (geh.; gut reden können);
bei dem Lärm kann man ja sein eigenes W. nicht, kaum verstehen;
viel[e] -e machen (unnötig viel reden);
spar dir deine -e!;
er sollte seinen -en Taten folgen lassen;
denk an meine -e!;
auf ein W.! (ich möchte Sie/dich kurz sprechen);
auf jmds. W., -e (Rat) hören;
auf jmds. W., -e (Meinung) [nicht] viel geben;
der Hund hört, gehorcht [ihm] aufs W. (befolgt [s]einen Befehl auf der Stelle);
[jmdm.] etw. aufs W. glauben ([jmdm.] das Gesagte ohne Einschränkungen glauben);
ich möchte durch kein/mit keinem W. mehr daran erinnert werden;
etw. in -e fassen, kleiden;
etw. in/mit wenigen, knappen -en sagen, ausdrücken, erklären, darlegen;
eine Sprache in W. und Schrift (mündlich u. schriftlich) beherrschen;
etw. in W. und Tat (mit Äußerungen u. Handlungen) dokumentieren, mit W. und Tat unterstützen;
jmdn. mit leeren -en abspeisen;
jmdn., etw. mit keinem W. (überhaupt nicht) erwähnen;
davon war mit keinem W. die Rede;
mit einem W. (als Einleitung einer resümierenden Aussage; kurz gesagt), es war skandalös;
nach -en suchen, ringen;
mit anderen -en (mit Bezug auf eine unmittelbar vorausgegangene Aussage; anders ausgedrückt, formuliert);
mit diesen -en (indem, während er das sagte) verließ er das Zimmer;
jmdn. [nicht] zu W. kommen lassen (jmdm. [keine] Gelegenheit geben, sich zu äußern);
das lässt sich nicht mit zwei -en sagen (lässt sich nicht so knapp sagen);
ohne viel -e (ohne viel darüber zu reden; ohne lange Vorreden) etw. tun;
ein Mensch von wenig -en (ein wortkarger Mensch);
R dein W. in Gottes Ohr/(scherzh.:) Gehörgang! (scherzh.; möge sich bewahrheiten, was du sagst!);
ein W. gibt/gab das andere (Rede u. Gegenrede werden/wurden immer heftiger, u. es entsteht/entstand Streit);
hast du -e? (was soll man dazu sagen?; das ist ja unglaublich);
du sprichst ein großes W. gelassen aus (so einfach ist das nicht; nach Goethe, »Iphigenie«, I, 3);
das letzte/jmds. letztes W. (die/jmds. endgültige Entscheidung);
[immer] das letzte W. haben/behalten wollen, müssen ([ständig] darauf aus sein, Recht zu behalten, u. deshalb immer noch einmal ein Gegenargument vorbringen);
das W. haben (in einer Versammlung o. Ä. an der Reihe sein, zum Thema zu sprechen);
am W. sein (österr.: 1. [in einer Besprechung, Versammlung o. Ä.] [jetzt] sprechen dürfen. 2. an der Reihe sein);
das W. ergreifen/nehmen (in einer Versammlung o. Ä. in die Diskussion eintreten, zu sprechen beginnen);
das W. führen (in einer Gruppe [von Gesprächspartnern] der Bestimmende, Maßgebende sein; im Namen mehrerer als Sprecher auftreten);
das große W. haben/führen (in einer Runde großsprecherisch reden);
jmdm. das W. geben/erteilen (als Vorsitzender einer Versammlung o. Ä. jmdn. zum Thema sprechen lassen, als [nächsten] Sprecher aufrufen);
jmdm. das W. entziehen (als Vorsitzender einer Versammlung o. Ä. jmdm. untersagen, in seiner Rede fortzufahren);
jmdm. das W. verbieten (jmdm. untersagen, sich zu äußern);
jmdm., einer Sache das W. reden (geh.; sich nachdrücklich für jmdn., etw. aussprechen);
für jmdn. ein [gutes] W. einlegen (für jmdn. als Fürsprecher auftreten);
jmdm. das W. aus dem Munde/von der Zunge nehmen (jmdm. zuvorkommen, indem man sagt, was der auch gerade sagen wollte);
jmdm. das W. im Munde [her]umdrehen (jmds. Aussage absichtlich falsch, gegenteilig auslegen);
kein W. über etw. verlieren (etw. nicht erwähnen, über etw. nicht sprechen);
jmdm. ins W. fallen (jmdn. in seiner Rede unterbrechen);
um das W. bitten (in einer Versammlung o. Ä. um die Erlaubnis bitten, zum Thema sprechen zu dürfen);
sich zu W. melden (sich in einer Versammlung o. Ä. melden, um etw. zu sagen).
3. <Pl. Worte> Ausspruch:
ein wahres, weises, viel zitiertes W.;
dieses W. ist, stammt von Goethe;
geflügeltes W. (bekannter, viel zitierter Ausspruch; von griech. épea pteróenta [Homer]).
4. <Pl. Worte> (geh.) Text, bes. Liedtext:
W. und Weise;
man weiß nicht, von wem die -e (der Text) stammen, wer die -e (den Text) zu dieser Melodie schrieb;
etw. in W. und Bild darlegen;
Lieder ohne -e (ohne Text).
5. <o. Pl.> förmliches Versprechen; Versicherung:
jmdm. das W. abnehmen zu schweigen;
sein W. einlösen, halten, brechen, zurücknehmen, zurückziehen;
ich gebe Ihnen mein W. darauf;
auf mein W. (dafür verbürge ich mich)!;
jmdn. beim W. nehmen (von jmdm. erwarten, verlangen, das, was er versprochen hat, auch zu tun);
zu seinem W. stehen;
[bei/gegenüber jmdm.] im W. sein/stehen (jmdm. durch ein Versprechen o. Ä. verpflichtet sein).
6. <o. Pl.>
a) (Rel.) Kanon, Sammlung heiliger Schriften, bes. die darin enthaltene Glaubenslehre:
das W. Gottes (Gottes Offenbarung im Text der Heiligen Schrift);
b) (Theol.) Logos (4):
das W. ward Fleisch (Joh. 1, 14).

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Wort,
 
die kleinste Bedeutungseinheit in einer Sprache (natürliche Sprache, Programmiersprache, formale Sprache). Ein Wort wird aus einer ununterbrochenen Folge der kleinsten Spracheinheiten gebildet, z. B. aus den Zeichen eines Alphabets oder den Phonemen einer gesprochenen Sprache. Ein Datenwort ist eine Binärzahl, die in der Einheit Bit oder Byte angegeben wird.

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Wọrt, das; -[e]s, Wörter u. Worte [mhd., ahd. wort, eigtl. = feierlich Gesprochenes]: 1. a) <Pl. Wörter; gelegtl. auch: Worte> kleinste selbstständige sprachliche Einheit von ↑Lautung (2) u. ↑Inhalt (2 a) bzw. Bedeutung: ein ein-, drei-, mehrsilbiges, kurzes, langes, zusammengesetztes, deutsches, fremdsprachliches, fachsprachliches, veraltetes, umgangssprachliches, vulgäres, mundartliches W.; dieses W. ist ein Substantiv, Verb, Pronomen; Das deutsche W. für Substitution, nämlich »Ersatz«, ist infolge der beiden Weltkriege in Deutschland bestens bekannt (Gruhl, Planet 102); ein W. buchstabieren, richtig/falsch schreiben, aussprechen, gebrauchen, übersetzen; bestimmte Wörter [im Text] unterstreichen; du musst dir die Wörter merken; wie viele Wörter hat diese Zeile?; diese beiden Wörter kenne ich nicht; Zu diesem Zeitpunkt kannte sie kein einziges schlechtes oder schmutziges W., was schlimmer anzuhören war als Arschloch (Alexander, Jungfrau 101); einen Text W. für W. abschreiben; das ist im wahrsten Sinne des -es, in des -es wahrster Bedeutung wunderbar; 2 000 Mark, in -en (auf Quittungen, Zahlungsanweisungen o. Ä.; in Buchstaben ausgeschrieben): zweitausend; b) <Pl. Worte> Wort (1 a) in speziellem Hinblick auf seinen bestimmten Inhalt, Sinn; Ausdruck, Begriff: Liebe ist ein großes W.; Angst ist ein zu hartes W. dafür (Stern, Mann 68); Er nahm das W. Kultur bitter ernst wie alles, womit er in Berührung kam (H. Gerlach, Demission 155); nach dem passenden, treffenden W. suchen. 2. <Pl. Worte> etw., was man als Ausdruck seiner Gedanken, Gefühle o. Ä. zusammenhängend äußert; Äußerung: ein W. des Dankes; Worte des Trostes; aufmunternde, beschwichtigende, freundliche, anerkennende, verletzende, scharfe, harte, unvorsichtige, unnötige, überflüssige -e; das waren goldene (beherzigenswerte) -e; zwischen uns ist kein böses W. gefallen; ihm ist ein unbedachtes W. entschlüpft; Nun mögen starke -e auch in einem so feinsinnigen Bereich wie dem der Kunst durchaus angemessen sein (NJW 19, 1984, 1091); das ist das erste W., das ich davon höre (das ist mir ganz neu); bei jmdm. ist jedes zweite, dritte W. »Geld« (jmd. spricht sehr häufig über Geld); mir fehlen die -e, ich habe/finde keine -e [dafür]! (ich bin vor Entrüstung o. Ä. sprachlos); daran/davon ist kein W. wahr, daran ist kein wahres W. (nichts von dem Gesagten stimmt); darüber ist kein W. gefallen (das wurde überhaupt nicht erwähnt); ein W. einwerfen, dagegen sagen; mit jmdm. ein paar -e wechseln, ein offenes/ernstes W. reden, sprechen; Fischerwilm hat sie besorgt, dachte Otto Brasch, aber über den rede ich kein W. (sage ich gar nichts; Loest, Pistole 160); Warum liest man nie ein wahres W. (die Wahrheit) über einen solchen Literaten? Warum sind alle diese Zustände bei uns so verlogen? (Reich-Ranicki, Th. Mann 113); das W. an jmdn. richten (jmdn. ansprechen, zu jmdm. sprechen); seine -e sorgsam wählen, abwägen; die richtigen, passenden -e für etw. finden; [zur Begrüßung] ein paar -e sprechen (eine kleine Ansprache halten); vor Angst kein W. herausbringen; die -e gut zu setzen wissen (geh.; gut reden können); viel[e] -e machen (unnötig viel reden); er hat mir kein [einziges] W. (gar nichts) davon gesagt; spar dir deine -e!; er hat kein W. mit mir gesprochen; davon weiß ich kein W. (das ist mir ganz neu); ich verstehe kein W. (kann deinen, seinen usw. Gedankengängen, Ausführungen nicht folgen); bei dem Lärm kann man ja sein eigenes W. nicht, kaum verstehen; sie schien beleidigt zu sein darüber, dass der Muslim ihr das W. abgeschnitten (sie unterbrochen, am Weitersprechen gehindert) hatte (Stern, Mann 322); er sollte seinen -en Taten folgen lassen; Irgendwann wirst du noch mal im Dunkeln hinfallen und dir das Bein brechen. Denk an meine -e (Singer [Übers.], Feinde 35); majestätisches Pathos, verschwenderische Rhetorik, hämmernder Rhythmus und die hemmungslose Lust an großen -en (Reich-Ranicki, Th. Mann 136); auf ein W.! (ich möchte Sie/dich kurz sprechen); auf jmds. W., -e (Meinung) [nicht] viel geben; auf jmds. W., -e (Rat) hören; der Hund hört, gehorcht [ihm] aufs W. (befolgt [s]einen Befehl auf der Stelle); [jmdm.] etw. aufs W. glauben ([jmdm.] das Gesagte ohne Einschränkungen glauben); ich möchte durch kein/mit keinem W. mehr daran erinnert werden; etw. in -e kleiden; Das Grausige verschlägt mir beim Versuch schon, es in -e zu fassen, die Sprache (Stern, Mann 270); etw. in/mit wenigen, knappen -en sagen, ausdrücken, erklären, darlegen; eine Sprache in W. und Schrift (mündlich u. schriftlich) beherrschen; Unsere Haltung zu Gewalt und Extremismus haben wir in unzähligen Veranstaltungen und Stellungnahmen in W. und Tat (mit unseren Äußerungen u. unseren Handlungen) dokumentiert (Spiegel 3, 1998, 14); Gerade Bürgermeister Rainer Krätschmer (SPD) habe für ältere Mitbürger ein offenes Ohr und unterstütze mit W. und Tat die Seniorengemeinschaften (FR 4. 2. 97, 6); jmdn. mit leeren -en abspeisen; Er spart dabei nicht mit kräftigen -en (NJW 19, 1984, 1091); jmdn., etw. mit keinem W. (überhaupt nicht) erwähnen; davon war mit keinem W. die Rede; mit einem W. (als Einleitung einer resümierenden Aussage; kurz gesagt), es war skandalös; mit anderen -en (mit Bezug auf eine unmittelbar vorausgegangene Aussage; anders ausgedrückt, formuliert); mit diesen -en (indem, während er das sagte) verließ er das Zimmer; das lässt sich nicht mit zwei -en sagen (lässt sich nicht so knapp sagen, bedarf einer längeren Ausführung); nach -en suchen, ringen; ohne viel -e (ohne viel darüber zu reden; ohne lange Vorreden) etw. tun; er, sie ist ein Mensch von wenig -en (ist wortkarg, redet nicht viel); jmdn. [nicht] zu W. kommen lassen (jmdm. [keine] Gelegenheit geben, sich zu äußern); Franz Jacob drängte sich zu W. (Kühn, Zeit 24); R dein Wort in Gottes Ohr/(scherzh.:) Gehörgang! (möge sich bewahrheiten, was du sagst!); das ist ja mein erstes W.! (landsch.; davon höre ich ja zum ersten Mal!); ein W. gibt/gab das andere (Rede u. Gegenrede werden/wurden immer heftiger, u. es entsteht/entstand Streit); hast du [da noch] -e? (als Ausdruck höchsten Erstaunens o. Ä.; was soll man dazu sagen?; das ist ja unglaublich); du sprichst ein großes W. gelassen aus (so einfach ist das nicht; nach Goethe, „Iphigenie“, I, 3); *das letzte/jmds. letztes W. (die/jmds. endgültige Entscheidung): Die Erklärungen können noch nicht das letzte W. gewesen sein (Strauß, Niemand 151); [immer] das letzte W. haben/behalten wollen, müssen ([ständig] darauf aus sein, Recht zu behalten, u. deshalb immer noch einmal ein Gegenargument vorbringen); das W. haben (in einer Versammlung o. Ä. an der Reihe sein, zum Thema zu sprechen); das W. ergreifen/nehmen (in einer Versammlung o. Ä. in die Diskussion eintreten, zu sprechen beginnen): Doch ich ergriff in der Ratifizierungsdebatte noch einmal das W. (W. Brandt, Begegnungen 139); Bevor er aber das W. nehmen konnte, begann Lustig zu sprechen (Bieler, Mädchenkrieg 45); das W. führen (in einer Gruppe [von Gesprächspartnern] der Bestimmende, Maßgebende sein; im Namen mehrerer als Sprecher auftreten); das große W. haben/führen (in einer Runde großsprecherisch reden): Da gab es doch noch ... einen, der bei der Innung das große W. führte (Kühn, Zeit 67); jmdm. das W. geben/erteilen (als Vorsitzender einer Versammlung o. Ä. jmdn. zum Thema sprechen lassen, als [nächsten] Sprecher aufrufen); jmdm. das W. entziehen (als Vorsitzender einer Versammlung o. Ä. jmdm. untersagen, in seiner Rede fortzufahren): Wie er einen Nachruf sprechen wollte, ist ein Polizeikommissär da gewesen, sagte: »Ich entziehe Ihnen das W.!« (Kühn, Zeit 170); jmdm. das W. verbieten (jmdm. untersagen, sich zu äußern): ich lasse mir doch von ihm nicht das W. verbieten!; jmdm., einer Sache das W. reden (geh.; sich [unverständlicherweise] nachdrücklich für jmdn., etw. aussprechen): Wer heute noch einem höheren Wasserverbrauch das W. redet, verbreitet »aberwitzigen Unsinn« (natur 10, 1991, 8); für jmdn. ein [gutes] W. einlegen (für jmdn. als Fürsprecher auftreten); etw. nicht W. haben wollen (veraltend; etw. nicht eingestehen, wahrhaben wollen); jmdm. das W. aus dem Munde/von der Zunge nehmen (jmdm. zuvorkommen, indem man sagt, was er auch gerade sagen wollte); jmdm. das W. im Munde [her]umdrehen (jmds. Aussage absichtlich falsch, gegenteilig auslegen); kein W. über etw. verlieren (etw. nicht erwähnen, sich über etw. nicht äußern, über etw. nicht sprechen); jmdm. ins W. fallen (jmdn. in seiner Rede unterbrechen): Welcher Gott, bitte? fiel mir der Bischof von Arezzo ins W. (Stern, Mann 318); um das W. bitten (in einer Versammlung o. Ä. um die Erlaubnis bitten, zum Thema sprechen zu dürfen); sich zu W. melden (in einer Versammlung o. Ä. zu erkennen geben, dass man zum Thema sprechen möchte). 3. <Pl. Worte> Ausspruch: ein wahres, weises, viel zitiertes W.; dieses W. ist, stammt von Goethe; *geflügeltes W. (bekannter, viel zitierter Ausspruch; LÜ von griech. épea pteróenta [Homer]). 4. <Pl. Worte> (geh.) Text, bes. Liedtext: W. und Weise; man weiß nicht, von wem die -e (der Text) stammen, wer die -e (den Text) zu dieser Melodie schrieb; etw. in W. und Bild darlegen; Lieder ohne -e (ohne Text). 5. <o. Pl.> förmliches Versprechen; Versicherung: jmdm. das W. abnehmen zu schweigen; sein W. einlösen, halten, brechen, zurücknehmen, zurückziehen; ich gebe Ihnen mein W. darauf; auf mein W. (dafür verbürge ich mich)!; jmdn. beim W. nehmen (von jmdm. erwarten, verlangen, das, was er versprochen hat, auch zu tun); weil er zu seinem W. gestanden hat, bis zuletzt im Landtag geblieben war (Kühn, Zeit 359); *[bei/gegenüber jmdm.] im W. sein/stehen (jmdm. durch ein Versprechen o. Ä. verpflichtet sein): Doch für die unbedingte Preisstabilität ist Honecker beim Bürger stärker im W. als jeder andere seiner Politbürokollegen (Spiegel 4, 1977, 26). Die Staats- und Regierungschefs Westeuropas, der USA und Russlands stehen nun bei den Ländern Südosteuropas im W. (Handelsblatt 2. 8. 99, 7); Umweltminister Klaus Töpfer steht hingegen im W., die Kohlendioxid-Menge im selben Zeitraum um 25 Prozent zu reduzieren (taz 19. 8. 92, 4). 6. <o. Pl.> a) (Rel.) Kanon, Sammlung heiliger Schriften, bes. die darin enthaltene Glaubenslehre: das W. Gottes (Gottes Offenbarung im Text der Heiligen Schrift); Averroes zielte auf die Versöhnung von religiöser Offenbarung und wissenschaftlicher Vernunft. Im Zweifelsfall galt ihm das W. des Korans (Stern, Mann 140); b) <o. Pl.> (Theol.) Logos (4): das W. ward Fleisch (Joh. 1, 14).

Universal-Lexikon. 2012.