Drewermann,
Eugen, katholischer Theologe und Psychotherapeut, * Bergkamen 20. 6. 1940; nach der Priesterweihe seit 1972 Seelsorger in Paderborn; 1979-91 Dozent für Dogmatik an der Katholischen Theologischen Fakultät Paderborn. Seine zahlreichen, in der katholischen Kirche umstrittenen Veröffentlichungen sind dem Versuch gewidmet, die Erkenntnisse der Psychoanalyse für die Theologie (besonders die Moraltheologie und Exegese) fruchtbar zu machen. In seinem Buch »Kleriker. Psychogramm eines Ideals« (1989) unterzieht er die Strukturen und das Selbstverständnis der »Institution Kirche« einer umfassenden Kritik. 1991 wurde Drewermann die kirchlichen Lehrerlaubnis entzogen, 1992 Predigtverbot erteilt; kurz darauf, im März 1992, suspendierte ihn Bischof J. J. Degenhardt vom Priesteramt. Durch seine Veröffentlichungen weit über die Kirche hinaus bekannt geworden, übt Drewermann eine umfangreiche Vortragstätigkeit aus.
Weitere Werke: Strukturen des Bösen, 3 Bände (1977-78); Tiefenpsychologie und Exegese, 2 Bände (1984-85); Das Markusevangelium, 2 Bände (1987-88); Giordano Bruno oder der Spiegel des Unendlichen (1992); Worum es eigentlich geht. Protokoll einer Verurteilung (1992); Glauben in Freiheit oder Tiefenpsychologie und Dogmatik, auf mehrere Bände berechnet (1993 ff.); Den eigenen Weg gehen. Predigten zu den Büchern Exodus bis Richter (1995).
J. Frey: E. D. u. die bibl. Exegese (1995).
Universal-Lexikon. 2012.