Degenhardt,
1) Franz Josef, Musiker, Sänger und Schriftsteller, * Schwelm 3. 12. 1931, Vetter von 2); Rechtsanwalt; wurde in den 1960er-Jahren durch gesellschaftskritischen, zum Teil satirischen Chansons, durch Hörspiele und Features bekannt; neben vielen Schallplatten erschienen u. a. die Sammlungen »Spiel nicht mit den Schmuddelkindern« (Balladen, Chansons, Grotesken, Lieder, 1967), »Im Jahr der Schweine« (Lieder mit Noten, 1970). Degenhardt entwickelte sich zum politischen (sozialistischen) Sänger und schrieb gesellschaftskritische Romane.
Weitere Werke: Lieder: Väterchen Franz (1967); Laßt nicht die roten Hähne flattern ehe der Habicht schreit. Lieder mit Noten (1974); Kommt an den Tisch unter Pflaumenbäumen. Alle (126) Lieder (1979).
Romane: Zündschnüre (1973); Brandstellen (1975); Die Mißhandlung (1979); Der Liedermacher (1982); Die Abholzung (1985); August Heinrich Hoffmann, genannt von Fallersleben (1991).
2) Johannes Joachim, katholischer Theologe, * Schwelm 31. 1. 1926, ✝ Paderborn 25. 7. 2002, Vetter von 1); wurde 1952 zum Priester, 1968 zum Bischof geweiht; war 1968-74 Weihbischof in und ab April 1974 Erzbischof von Paderborn. 2001 wurde Degenhardt zum Kardinal ernannt. 1991/92 stand Degenhardt im Mittelpunkt eines breiten öffentlichen Interesses, nachdem er als zuständiger Ortsbischof dem Theologen E. Drewermann die kirchliche Lehrerlaubnis entzogen, ihm ein Predigtverbot erteilt und ihn in der Folge vom Priesteramt suspendiert hatte.
Werke: Ermutigung zum Glauben (1989); Die katholische Kirche im vereinigten Deutschland und in Europa (1991); Nach bestem Wissen und Gewissen. Johannes Joachim Kardinal Degenhardt im Gespräch mit Werner Kaltefleiter und Thomas Schäfers (2002).
Universal-Lexikon. 2012.