Ehrhard,
Albert, katholischer Kirchenhistoriker, * Herbitzheim (bei Saargemünd) 14. 3. 1862, ✝ Bonn 23. 9. 1940; war seit 1892 Professor in Würzburg, seit 1898 in Wien, seit 1902 in Freiburg im Breisgau, seit 1903 in Straßburg und seit 1920 in Bonn. Ehrhard untersuchte die Kirchen- und Dogmengeschichte auf die Quellen zurückgehend wissenschaftlich-kritisch, er machte sich neben einer neuen Periodisierung der Kirchengeschichte v. a. um ihre Anerkennung durch die Profangeschichtsschreibung verdient. Als bedeutender Führer der wissenschaftlichen Bestrebungen des Reformkatholizismus war er scharfer Kritik durch die Amtskirche ausgesetzt. Ehrhards Arbeiten galten zu seiner Zeit als maßgebende Forschungen zur byzantinischen Kirchengeschichte und Theologie.
Werke: Hagiographie der griechischen Kirche (1897); Der Katholizismus und das 20. Jahrhundert (1901); Die Kirche der Märtyrer (1932); Urkirche und Frühkatholizismus (1935); Die altchristlichen Kirchen im Westen und im Osten, Band 1: Die griechische und lateinische Kirche (1937; mehr nicht erschienen); Überlieferung und Bestand der hagiographischen und homiletischen Literatur der griechischen Kirche, Teil 1: Überlieferung, 3 Bände in mehreren Teilen (1936-52; mehr nicht erschienen).
Universal-Lexikon. 2012.