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Periodisierung
Periodisierung,
 
das Bemühen, den Gesamtverlauf der Geschichte in sinnvolle, in sich abgeschlossene Einheiten (Epochen) zu gliedern. Mit der Absicht, die Fülle der Ereignisse begreifbar zu machen, und der Überzeugung, die bestimmenden Kräfte und Vorgänge einer Epoche erfassen und das Verständnis geschichtlicher Entwicklungen sowie des eigenen historischen Standortes fördern zu können, ist Periodisierung immer Deutung, Ergebnis einer Geschichtstheorie. Dies und die aller Periodisierung zugrunde liegende Voraussetzung, dass die Geschichte als Einheit und Ganzheit verfügbar sei, machen die historische Bedingtheit eines jeden Periodisierungsversuchs aus. Unabhängig von ihrer theoretischen Herleitung steht jede Periodisierung vor dem Problem, die Großepochen gegeneinander abzugrenzen, sie zu strukturieren und die Gleichzeitigkeit unterschiedlicher Kulturstufen zu berücksichtigen. Das bis heute in der Geschichtswissenschaft gebräuchliches Dreiperiodenschema des Humanismus - Altertum, Mittelalter, Neuzeit - begriff die eigene Zeit als Wiedergeburt antiker Bildung, Wissenschaft und Kunst und hob das dazwischenliegende, eben überwundene Mittelalter davon ab als Zeitalter der Dunkelheit und Barbarei. Erste Periodisierungsversuche wie z. B. die Lehre von den vier Weltreichen und die Lebensalterlehre (Ablauf der Staatsentwicklung entsprechend den menschlichen Altersstufen) waren, anknüpfend an den Propheten Daniel, theologisch geprägt und entstanden mit dem Aufkommen des christlichen Glaubens. Jüngere Periodisierungsansätze manifestierten sich z. B. in den Kulturzyklentheorien und der marxistischen Formationstheorie (Urgesellschaft, Sklavenhaltergesellschaft, Feudalismus, Kapitalismus, Sozialismus/Kommunismus). In der modernen Geschichtswissenschaft kam eine Diskussion über eine neue historische Gliederung aus interkultureller Sicht auf.

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Pe|ri|o|di|sie|rung, die: das Periodisieren.

Universal-Lexikon. 2012.