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Kopffüßer
Cephalopod; Tintenfisch

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Kọpf|fü|ßer 〈m. 3; Zool.〉 Angehöriger einer Klasse von hochentwickelten Mollusken, deren Kopf mit vier od. fünf Paaren von meist saugnapftragenden Armen (Tentakeln) besetzt ist, die zum Ergreifen der Beute, aber auch zur Fortbewegung dienen: Cephalopoda; Sy Zephalopode; →a. Tintenfisch, Krake, Polyp

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Kọpf|fü|ßer, der; -s, - (Zool.):
(in vielen Arten im Meer vorkommendes) räuberisch lebendes Weichtier mit deutlich vom Rumpf abgesetztem Kopf, an dem mehrere Fangarme sitzen, u. mit der Fähigkeit, bei Gefahr einen Farbstoff abzusondern, der es den Blicken der Verfolger entzieht (z. B. Tintenfisch); Zephalopode:
die Klasse der K.

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Kopffüßer,
 
Cephalopoda, eine Gruppe der Schalen tragenden Weichtiere (Conchifera) mit etwa 750 meeresbewohnenden, 1 cm bis über 20 m langen Arten. Der hohe Eingeweidesack bildet an seiner Hinterseite eine tiefe Mantelhöhle, die die Kiemen sowie die After-, Harn- und Geschlechtsöffnung enthält. Der deutlich abgesetzte Kopf ist mit Teilen des Fußes verwachsen und trägt mindestens 8 Arme sowie meist große, hoch entwickelte Linsenaugen. Der übrige Teil des Fußes bildet hinter dem Armkranz ein bewegliches Rohr (Trichter), durch das Wasser durch Kontraktionen des muskulösen Mantels aus der Mantelhöhle gepresst werden kann und so den Kopffüßern ein Schwimmen nach dem Rückstossprinzip mit der eigentlichen Oberseite voran ermöglicht. Einige Arten können sogar aus dem Wasser schnellen und bis zu 50 m weit durch die Luft gleiten. Die Schale ist meist durch Überwachsung vom Mantel ins Innere verlagert und zu einem dicken, gekammerten Kalkschulp oder einer dünnen, schwertförmigen Chitinlamelle (Gladius) reduziert, oder sie fehlt ganz. Die Beute (Fische, Krebse und Weichtiere) wird mit den oft mit Saugnäpfen besetzten Fangarmen ergriffen und zum Mund geführt, wo sie von den kräftigen Kiefern (»Papageienschnabel«) und der Reibzunge (Radula) zerkleinert wird. Viele Kopffüßer haben eine Farbstoffdrüse (Tintenbeutel), mit der sie das ausgestoßene Atemwasser schwarzbraun färben können, um sich den Blicken ihrer Feinde (Haie, Wale, Robben u. a.) zu entziehen. Der starke Farbwechsel der Haut dient der Tarnung und der Verständigung. Viele Arten besitzen Leuchtorgane in der Haut, die dem Beuteerwerb und der Partnerfindung dienen.
 
Die Kopffüßer sind getrenntgeschlechtig. Das Männchen überträgt mit einem spezialisierten Arm (Hectocotylus) sein Spermapaket (Spermatophore) in die Mantelhöhle oder in eine Tasche in der Mundregion des Weibchens. Dieses befestigt die befruchteten Eier an Steinen oder Pflanzen.
 
Zu den Kopffüßern gehören die Perlboote (Ordnung Nautilida), die wie die ausgestorbenen Ammoniten noch eine spiralig aufgewundene, gekammerte äußere Schale haben. Sie besitzen 90-105 Arme ohne Saugnäpfe und zwei Paar Kiemen. Als Zweikiemer (Dibranchiata) werden ihnen die übrigen Kopffüßer gegenübergestellt, die auch aufgrund der meist vorhandenen Tintendrüse (ungenau) als Tintenfische oder -schnecken bezeichnet werden. Zu diesen gehören die ausgestorbenen Belemniten, die Achtfüßer oder Kraken (Octopoda; z. B. mit der Gattung Argonauta) und die Zehnfüßer (Decabrachia), die neben 8 kurzen noch 2 lange, einziehbare Fangarme besitzen, mit den Kalmaren und den Tintenfischen im engeren Sinn (v. a. mit der Gattung Sepia). - Kopffüßer sind seit dem Oberkambrium, seit rd. 525 Mio. Jahren, belegt (Nautiloidea).

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Kọpf|fü|ßer, der (Zool.): (in vielen Arten im Meer vorkommendes) räuberisch lebendes Weichtier mit deutlich vom Rumpf abgesetztem Kopf, an dem mehrere Fangarme sitzen, u. mit der Fähigkeit, bei Gefahr einen Farbstoff abzusondern, der es den Blicken der Verfolger entzieht (z. B. Tintenfisch); Zephalopode: die Klasse der K.

Universal-Lexikon. 2012.