Ẹkkehard,
Herrscher:
1) Ẹkkehard I., Markgraf (ab 985), ✝ (ermordet) Pöhlde (heute zu Herzberg am Harz) 30. 4. 1002, Vater von 2). Der Sohn des Grafen Günther von Merseburg (✝ 982), dem von Kaiser Otto I. ein Teil der thüringischen Mark übertragen worden war, trat nach dem Tod Kaiser Ottos II. (983) für den minderjährigen Otto III. ein. Kaiserin Theophano belehnte ihn 985 mit der Mark seines Vaters (östlich der Saale) und mit der von Ekkehard zurückeroberten Markgrafschaft Meißen. Durch Feldzüge gegen die Milzener und die Lutizen sowie gegen Boleslav II. von Böhmen, den er seiner Lehnshoheit unterwarf, und durch die Herstellung gutnachbarlicher Beziehungen zu Polen (Bolesław I. Chrobry) sicherte er seine Herrschaft. Als enger Vertrauter des Königs begleitete er Otto III. 997/998 nach Rom, wo er durch die Erstürmung der Engelsburg den Aufstand der Crescentier niederschlug. Nach des Kaisers Tod (1002) machte Ekkehard, nach Thietmar von Merseburg 1000 zum »Herzog von Thüringen« gewählt, seine Ansprüche auf den Römischen Thron geltend, ohne gewählt zu werden. Auf dem Rückweg von Verhandlungen wurde er von Graf Siegfried von Northeim ermordet.
2) Ẹkkehard II., Markgraf, ✝ 1046, Sohn von 1); letzter Ekkehardiner, folgte seinem Vater erst 1032 als Markgraf der sächsischen Ostmark, 1038 als Markgraf von Meißen. Mit seinem Bruder Hermann führte er die von Konrad II. 1028 verfügte Verlegung des Bistums Zeitz in das ekkehardinische Naumburg, nahe der Stammlande Großjena, durch (1032). Die bekannten Stifterfiguren im Westchor des Naumburger Domes sollen ihn und seine Frau Uta von Ballenstedt zeigen.
W. Schlesinger: Meissner Dom u. Naumburger Westchor. Ihre Bildwerke in geschichtl. Betrachtung (1952).
Universal-Lexikon. 2012.