Akademik

Herzberg
I
Hẹrzberg,
 
Name von geographischen Objekten:
 
 1) Hẹrzberg am Harz, Stadt im Landkreis Osterode am Harz, Niedersachsen, 233 m über dem Meeresspiegel, am Südrand des Oberharzes, am Ausgang des Siebertals, 17 700 Einwohner; Zinnfiguren- sowie Bergbau- und Forstmuseum (im Welfenschloss Herzberg); Papierfabrik, Eisen- und Stahlwerk, Kunststoff-Plattenwerke; die Ortsteile Sieber und Lonau sind Luftkurorte.
 
Stadtbild:
 
Das Schloss, eine Vierflügel-Fachwerkanlage der Renaissance (16.-18. Jahrhundert), war bis 1866 in welfischem Besitz.
 
Geschichte:
 
Die Geschichte der 1337 erstmals urkundlich erwähnten Ortschaft Herzberg ist eng mit der des 1157 von Heinrich dem Löwen erworbenen Jagdschlosses verbunden. Es war 1285-1596 Sitz der Linie Braunschweig-Grubenhagen. 1929 wurde der Ort Herzberg Stadt.
 
 
 2) Hẹrzberg/Ẹlster, Kreisstadt des Landkreises Elbe-Elster, Brandenburg, 84 m über dem Meeresspiegel, an der Schwarzen Elster, 9 000 Einwohner; Zeiss-Planetarium; Armaturen-, Mischfutterwerk.
 
Stadtbild:
 
Pfarrkirche Sankt Nikolai, eine gotische Backsteinhallenkirche (1377-1430) mit Gewölbemalereien (um 1415); die Begräbniskirche Sankt Katharinen (um 1400) ist ein flach gedeckter Saalbau; Renaissancerathaus (1616).
 
Geschichte:
 
Herzberg entstand im Schutz einer eine Elsterfurt sichernden Burg, wurde 1184 erstmalig urkundlich erwähnt und erhielt 1256 Stadtrecht.
II
Hẹrzberg,
 
1) Gerhard, kanadischer Physiker deutscher Herkunft, * Hamburg 25. 12. 1904, ✝ Ottawa 3. 3. 1999; Professor in Saskatoon (1935-45) und Chicago (Illinois); seit 1949 Mitarbeiter (bis 1969 Direktor) am National Research Council in Ottawa. Herzberg arbeitete v. a. über Atom- und Molekülspektroskopie, mit deren Hilfe er insbesondere die Elektronenstruktur und den geometrischen Bau vieler Moleküle und freier Radikale sowie den daraus resultierenden Einfluss auf chemischen Reaktionen untersuchte und aufklärte. Er entdeckte zahlreiche Teilsysteme der Banden- und Infrarotspektren dieser Moleküle beziehungsweise Radikale und konnte einige von ihnen in Planetenatmosphären und Kometen sowie in der interstellaren Materie nachweisen. Er erhielt 1971 den Nobelpreis für Chemie.
 
 
 2) [-bɛrx], Judith Frieda Lina, niederländische Schriftstellerin, * Amsterdam 4. 11. 1934; ihre Gedichte sind persönliche, manchmal bittere Randbemerkungen zum Dasein in einfachem, parlandoartigem Ton, aber voll überraschender Wendungen; in »27 liefdesliedjes« (1971) paraphrasiert sie Stellen aus dem biblischen Hohen Lied; daneben verfasst sie auch Dramen, Filmdrehbücher und Fernsehspiele.
 
Weitere Werke: Lyrik: Zeepost (1963); Beemdgras (1968); Vliegen (1970); Strijklicht (1971); Botshol (1980).
 
Dramen: En, of (1985; deutsch Und, oder); Merg (1986; deutsch Mark); De Caracal (1988; deutsch Der Karakal); Kras (1989; deutsch Tohuwabohu).
 
Ausgaben: Teksten voor toneel en film. 1972-1988 (1991).
 
Zwischen Eiszeiten. Ausgewählte Gedichte (1984); Tagesreste. Gedichte (1986); Knistern. Gedichte und Prosa (1993).

Universal-Lexikon. 2012.