Akademik

Erb
Ẹrb,
 
1) Elke, Schriftstellerin, * Scherbach 18. 2. 1938; siedelte 1949 mit ihrer Familie nach Halle (Saale) über, lebt seit 1967 in Berlin, 1967—78 Ȋ mit dem Schriftsteller A. Endler; schreibt an persönlichem Erleben orientierte Lyrik, zum Teil mit essayistischen Texten vermischt wie in den Bänden »Gutachten« (1975) und »Kastanienallee« (1987). Erb hat besondere Verdienste um die Förderung der experimentellen DDR-Literatur, die am Prenzlauer Berg in Berlin entstanden war (Anthologie »Berührung ist nur eine Randerscheinung«, 1985; herausgegeben mit Sascha Anderson, * 1953). Auch Übersetzung aus dem Russischen (u. a. S. A. Jessenin, M. I. Zwetajewa).
 
Weitere Werke: Lyrik und Prosa: Der Faden der Geduld (1978); Trost (1982); Vexierbild (1983).
 
Lyrik: Unschuld, du Licht meiner Augen (1994).
 
Prosa: Winkelzüge oder nicht vermutete, aufschlußreiche Verhältnisse (1991).
 
 2) Karl, Sänger (Tenor), * Ravensburg 13. 7. 1877, ✝ ebenda 13. 7. 1958; debütierte 1907 in Stuttgart und kam über Lübeck und wiederum Stuttgart nach München (1912-25), wo er 1917 die Titelpartie von H. Pfitzners »Palestrina« bei der Uraufführung kreierte. Nach 1930 wurde er besonders als Lied- und Oratoriensänger bekannt und trat v. a. als Schubertinterpret und Evangelist in J. S. Bachs Passionen hervor.
 
 3) Wilhelm Heinrich, Neurologe, * Winnweiler (Donnersbergkreis) 30. 11. 1840, ✝ Heidelberg 29. 10. 1921; Professor in Leipzig (1880-83) und Heidelberg; Mitbegründer der Elektrotherapie und Entdecker zahlreicher neurologischer Krankheitsbilder, z. B. der progressiven Muskeldystrophie und der kombinierten Schulter-Arm-Lähmung (Erb-Duchenne-Lähmung). Erb erkannte erstmals den Zusammenhang zwischen Rückenmarkschwindsucht und Syphilis.

Universal-Lexikon. 2012.