Akademik

schwelen
schmoren; glimmen; rußen; qualmen; gluckern; blubbern; glucksen; brodeln

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schwe|len ['ʃve:lən] <itr.; hat:
langsam und ohne offene Flamme brennen:
das Feuer schwelt unter der Asche.
Syn.: glimmen, glühen, schmoren.

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schwe|len 〈V.; hat
I 〈V. intr.〉
1. langsam, ohne Flamme u. mit starker Rauchentwicklung brennen
2. 〈fig.〉 unter der Oberfläche, unmerklich (weiter)leben (Hass-, Rachegefühl, Feindschaft)
● das Feuer schwelt noch unter der Asche; jahrelang \schwelender Hass 〈fig.〉; das Holz schwelt
II 〈V. tr.〉 unter Luftabschluss erhitzen, langsam verbrennen ● Koks \schwelen; Rasen \schwelen
[<nddt. swelen „schwelen, Heu dörren“ <ahd. swilozon „sengen, rösten; zu idg. *suel- „brennen“; verwandt mit Sonne, schwül]

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schwe|len <sw. V.; hat [aus dem Niederd. < mniederd. swelen = schwelen; dörren; Heu machen, verw. mit schwül]:
1. langsam, ohne offene Flamme [unter starker Rauchentwicklung] brennen:
das Feuer schwelt [unter der Asche];
eine schwelende Müllhalde;
Ü Hass schwelte in ihm (geh.; war untergründig in ihm wirksam).
2. (Technik) (bes. Stein- u. Braunkohle) unter Luftabschluss erhitzen (z. B. zur Gewinnung von Koks).

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Schwelen,
 
1) Chemie und Technik: Schwelung, thermischer Behandlung von Kohle, Holz, Ölschiefer, Schwerölen u. a. unter Sauerstoffausschluss bis zu Temperaturen von etwa 700 ºC. Durch Pyrolyse entstehen dabei v. a. Schwelgas, Schwelteer und Schwelkoks. Das (früher wichtige) Schwelen von Kohle ist heute ohne technischer Bedeutung.
 
 2) Landwirtschaft: das Rasenverbrennen in der Weidebrandwirtschaft.

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schwe|len <sw. V.; hat [aus dem Niederd. < mniederd. swelen = schwelen; dörren; Heu machen, verw. mit ↑schwül]: 1. langsam, ohne offene Flamme [unter starker Rauchentwicklung] brennen: das Feuer schwelt [unter der Asche]; die Balken des Dachstuhls schwelen immer noch; eine schwelende Müllhalde; der Brand ging von einem schwelenden Lumpen aus; Ü Hass, Argwohn, Verbitterung schwelte in ihm (geh.; war untergründig in ihm wirksam); der unter der Decke schwelende Antisemitismus breiter Schichten des akademischen Nachwuchses (Fraenkel, Staat 147). 2. (Technik) (bes. Stein- u. Braunkohle) unter Luftabschluss erhitzen (wobei Schwelkoks, -gase, -teer gewonnen werden).

Universal-Lexikon. 2012.