Fạlkenberg,
Name von geographischen Objekten:
1) Fạlkenberg [-bærj], Hafenstadt und Badeort am Kattegat, Südschweden, zwischen Helsingborg und Göteborg, 38 600 Einwohner; Werft, Holzverarbeitung, Waggonfabrik, Brauerei, Leder- und Keramikindustrie.
Das 1256 erstmals erwähnte Falkenberg erhielt 1525 Stadtrecht. Bereits während des Mittelalters war Falkenberg eine bedeutende Handelsstadt.
2) Fạlkenberg/Ẹlster, Stadt im Landkreis Elbe-Elster, Brandenburg, in der Niederlausitz, 83 m über dem Meeresspiegel, 6 300 Einwohner ;Eisenbahnmuseum; mittelständische Industrie (Elektrotechnik, Imprägnierwerk, Holzverarbeitung, Kalksandsteinwerk, Fleischverarbeitung); Eisenbahnknotenpunkt.
Das Straßendorf Falkenberg, 1251 erstmals urkundlich erwähnt, entwickelte sich nach 1848 durch den Eisenbahnbau zu einem wichtigen Verkehrsknotenpunkt. 1962 wurde Falkenberg Stadt.
3) Fạlkenberg in Oberschlesien, polnisch Niemọdlin [njɛ-], Stadt in der Woiwodschaft Opole (Oppeln), Polen, an der Steinau (polnisch Ścinawa), einem Zufluss der Glatzer Neiße, 6 300 Einwohner; Baustoff-, Textil-, Lebensmittelindustrie.
Schloss (16./17. Jahrhundert, im 18. Jahrhundert umgebaut) mit Arkadenhof (Spätrenaissance), Katholische Pfarrkirche (15. Jahrhundert).
Falkenberg entstand vor 1283 im Schutz einer Burg als planmäßig angelegte deutsche Stadt, die eine seit 1224 nachweisbare slawische Siedlung einbezog. Seit 1281 zum Herzogtum Oppeln gehörig (1313-81 eigenes Herzogtum), kam es 1532 mit diesem an Böhmen und 1740 an Preußen. 1945 kam Falkenberg unter polnische Verwaltung; seine Zugehörigkeit zu Polen wurde 1990 durch den Deutsch-Polnischen Grenzvertrag vom 14. 11. 1990 (in Kraft seit 16. 1. 1992) anerkannt.
Fạlkenberg,
Dietrich von, schwedischer Oberst und Diplomat, * Herstelle (heute zu Beverungen) um 1580, ✝ Magdeburg 20. 5. 1631; trat 1615 in die Dienste des schwedischen Königs Gustav II. Adolf und wurde 1626 dessen Hofmarschall; bereitete u. a. das Eingreifen der Schweden in den Dreißigjährigen Krieg vor. Nach deren Landung in Pommern (Juni 1630) war ihm die Verteidigung von Magdeburg bis zur Ankunft eines schwedischen Heeres übertragen. Trotz großer Schwierigkeiten gelang ihm diese bis zur Belagerung durch Tilly (März-Mai 1631); dem von diesem verstärkten Ansturm war er nicht gewachsen. Falkenberg fiel im Kampf, während gleichzeitig die gesamte Stadt durch eine Feuersbrunst vernichtet wurde. Es ist umstritten, ob Falkenberg die Zerstörung Magdeburgs, die in der Folgezeit der schwedischen Seite angelastet wurde, aus militärtaktischen Gründen selbst veranlasst hat. Von O. von Guericke stammt die wohl älteste »Geschichte der Belagerung, Eroberung und Zerstörung Magdeburgs«.
J. Rammelt: Wer hat Magdeburg zerstört (1910);
W. Lahne: Magdeburgs Zerstörung in der zeitgenöss. Publizistik (1931).
Universal-Lexikon. 2012.