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Fasti
Fạsti
 
[lateinisch, von (dies) fastus, eigentlich »(Tag) an dem gesprochen werden darf«, zu fari »(Recht) sprechen«] Plural, eingedeutscht Fạsten, in der altrömischen Jahresordnung die von den Pontifices (Pontifex) zur Verhandlung staatlicher und gerichtlicher Angelegenheiten sowie zur Abwicklung bürgerlicher Geschäfte zugelassenen (Werk-)Tage, im Unterschied zu den Feiertagen (Nefasti Dies). Das Verzeichnis dieser Fasti, angeblich erstmals 304 v. Chr. veröffentlicht, wurde allmählich zu dem alle Gedenk- und Feiertage (Ovids Fasti) umfassenden römischen Kalender erweitert. Von den in diesem Kalender genannten Namen der höchsten Jahresbeamten wurde der Name Fasti auf die Listen der maßgebenden Beamten und Priester ausgedehnt. Die Konsularfasten (Fasti consulares) enthielten die Namen sämtlicher Konsuln seit dem Beginn der Republik (für die Frühzeit nachträglich ergänzt). Sie wurden in einer abschließenden Redaktion unter Augustus inschriftlich festgehalten und im 16. Jahrhundert im Konservatorenpalast auf dem Kapitol ausgestellt (daher Fasti Capitolini genannt).
 
Literatur:
 
G. Wissowa: Religion u. Kultus der Römer (21912, Nachdr. 1971);
 A. Degrassi: I Fasti consolari dell' Impero Romano dal 30 avanti Cristo al 613 dopo Cristo (Rom 1952);
 
P. Ovidius Naso. Die Fasten, hg. v. F. Bömer, 2 Bde. (1957-58, lat.-dt., mit Komm.);
 A. K. Michels: The calendar of the Roman republic (Princeton, N. J., 1967);
 A. E. Samuel: Greek and Roman chronology (München 1972);
 U. Schillinger-Häfele: Consules, Augusti, Caesares (1986).

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Fạs|ti <Pl.> [lat. fasti, Pl. von: (dies) fastus = Tag, an dem der Prätor Recht spricht, zu: fas, ↑Fas] (hist.): bestimmte Tage des altrömischen Kalenders, an denen staatliche u. gerichtliche Angelegenheiten erledigt werden dürfen.

Universal-Lexikon. 2012.