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Franche-Comté
Franche-Comté
 
[frãʃkɔ̃'te], Freigrafschaft Burgụnd, Pfạlzgrafschaft Burgụnd, historische Provinz und Region in Ostfrankreich, zwischen oberer Saône und der schweizerischen Grenze, umfasst die Départements Haute-Saône, Doubs, Jura und das Territoire de Belfort, 16 202 km2, 1,1 Mio. Einwohner; Hauptstadt: Besançon.
 
Die Franche-Comté hat Anteil am mittleren und nördlichen französischen Jura sowie seinen Randgebieten, im äußersten Norden an den südlichen Vogesen, im Südwesten umfasst sie Teile der Bresse. Eine große Rolle spielen dank des großen Waldreichtums der Forstbetrieb und die Holzindustrie; im Bereich der landwirtschaftlichen Nutzung dominiert die Viehwirtschaft. Industriezentren sind Montbéliard, Besançon, Belfort und Morez.
 
Geschichte:
 
Das Gebiet der Franche-Comté war zur Zeit der römischen Eroberung von keltischen Sequanern bewohnt, wurde seit 442 von den ostgermanischen Burgundern in Besitz genommen, gehörte seit 534 zum Fränkischen Reich, seit 888 zum Königreich Hochburgund und seit 933 zum Königreich Burgund (Arelat), mit dem es 1032/33 Teil des Heiligen Römischen Reiches wurde. Die gegen Ende des 10. Jahrhunderts gebildete Grafschaft Burgund wurde 1189 von Kaiser Friedrich I. Barbarossa, der 1156 die Erbin Beatrix aus dem Haus der Grafen von Burgund geheiratet hatte, zur Pfalzgrafschaft erhoben; die Bezeichnung »Freigrafschaft« (französisch »Franche-Comté«) ist erst seit dem 14. Jahrhundert belegt. 1330 kam die Franche-Comté durch Heirat an die Herzöge von Burgund, 1361 an Flandern, 1384 wieder an Burgund. 1493 blieb sie, im Unterschied zum Herzogtum Burgund, beim Haus Habsburg und fiel 1556 an dessen spanische Linie. 1668 französisch besetzt, wurde die Franche-Comté, die bis dahin Reichslehen war, im Frieden von Nimwegen (1678) mit Frankreich vereinigt.
 
Literatur:
 
P. Lerat u. a.: Histoire de la F.-C. (Paris 21969);
 
Histoire de la F.-C., hg. v. R. Fiétier (Toulouse 1977).
 

Universal-Lexikon. 2012.