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Französisch-Polynesien
Französisch-Polynesi|en,
 
amtlich französisch Polynésie Française [pɔline'zi frã'sɛːz], französisches Überseeterritorium in Polynesien, im Pazifischen Ozean, es umfasst die Gesellschaftsinseln, die Tuamotuinseln, die Tubuai-Inseln (Australinseln), die Gambierinseln und die Marquesasinseln. Die 132 Inseln sind über eine Meeresfläche von über 5 Mio. km2 verstreut und umfassen 4 167 km2 mit (2000) 249 000 Einwohner, davon 132 000 auf Tahiti. Etwa 67 % der Bevölkerung sind Polynesier, 16,8 % Teil-Polynesier, 10,5 % Europäer und 4 % Chinesen. Hauptstadt ist Papeete auf Tahiti. Alle Inseln, teils aus Vulkanen aufgebaut, teils Korallenatolle, liegen im tropischen Bereich und liefern Kopra, Kokosöl, Perlmutt, Vanille und Kaffee. Der Fremdenverkehr gewinnt zunehmend an Bedeutung (Bora Bora, Moorea). Trotz internationaler Proteste wurden auf dem Mururoa-Atoll bis Anfang 1996 französische Kernwaffentests durchgeführt. - Das nordwestlich der Galápagosinseln gelegene unbewohnte Clippertonatoll (mit einer Landfläche von 5 km2 und einer Wirtschaftszone von 324 000 km2) untersteht gemeinsam der französischen Zentralregierung und dem Gouverneur von Französisch-Polynesien, ist aber nicht Teil des Territoriums. - Die Inseln Französisch-Polynesiens, seit 1842 zum Teil zunächst Protektorate, seit 1880 nach und nach Kolonien, wurden 1885-1958 als Établissements Français de l'Océanie, Abkürzung EFO, bezeichnet. 1945 erhielten die Polynesier die französische Staatsbürgerschaft. In einer Abstimmung entschied sich 1958 die Mehrheit der Bevölkerung für die Eingliederung ihrer Region als Überseeterritorium in die Französische Republik. In den Statuten von 1977 und 1984 erhielt Französisch-Polynesien innere Autonomie.
 
Literatur:
 
V. M. Thompson u. R. Adloff: The French Pacific Islands (Berkeley, Calif., 1971);
 
French Polynesia, hg. v. N. J. Pollock u. a. (Suva 1988).

Universal-Lexikon. 2012.