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Galsworthy
Galsworthy
 
['gɔːlzwəːȓɪ], John, englischer Schriftsteller, * Kingston upon Thames (heute zu London) 14. 8. 1867, ✝ London 31. 1. 1933; entstammte der oberen Mittelschicht und war von Hause aus vermögend; hatte als Jurist eine Anwaltspraxis; ab 1908 freier Schriftsteller; Mitbegründer und bis zu seinem Tode Präsident des P. E. N.-Clubs. Galsworthys Hauptwerk ist das großartige, breit angelegte, gesellschaftskritische Zeitgemälde der ausgehenden Viktorianischen Epoche, das er in dem Romanzyklus »The Forsyte Saga« sowie seinen Fortsetzungen »A modern comedy« und »End of the chapter« gibt. In diesem seinem Meisterwerk gelingt es Galsworthy, am Beispiel der weit verzweigten Forsyte-Familie, die das nach Besitz strebende, in materiellen Kategorien denkende, wohlhabende Bürgertum repräsentiert, ein typisches Bild englischer Bürgerlichkeit einfühlend, exakt, zum Teil nahezu mit Akribie, lebendig und einprägsam zu gestalten. Galsworthy schrieb auch bühnenwirksame realistische Dramen, die sich v. a. mit sozialen Fragen beschäftigen, und Kurzgeschichten, die hervorragende Beispiele feinfühliger Erzähl- und subtiler psychologischer Charakterisierungskunst sind. 1932 erhielt er den Nobelpreis für Literatur.
 
Werke: Romane: The island Pharisees (1904; deutsch Auf Englands Pharisäerinsel); The Forsyte Saga, 5 Teile (1906-21, Gesamtausgabe 1922; deutsch Die Forsyte Saga); The country house (1907; deutsch Das Herrenhaus); Fraternity (1909; deutsch Weltbrüder); The patrician (1911; deutsch Der Patrizier); The dark flower (1913; deutsch Die dunkle Blume); A modern comedy, 3 Teile (1924-28, Gesamtausgabe 1929; deutsch Moderne Komödie); End of the chapter, 3 Teile (1931-33, Gesamtausgabe 1934; deutsch Die Cherrell-Chronik, auch unter dem Titel Das Ende vom Lied).
 
Dramen: The silver box (1907; deutsch Der Zigarettenkasten); Strife (1909; deutsch Kampf); Justice (1910; deutsch Justiz); The skin game (1920; deutsch Bis aufs Messer); Loyalties (1922; deutsch Loyalität).
 
Erzählungen: The first and the last (1920; deutsch Die Ersten und die Letzten).
 
Autobiographisches: Glimpses and reflections (herausgegeben 1937).
 
Ausgaben: Works. Manaton edition, 30 Bände (1923-36); Ten best plays, herausgegeben von E. Gillett (1976).
 
Letters 1900-32, herausgegeben von E. Garnett (1934).
 
Gesammelte Werke, 18 Bände (1925-30); Viktorianische Miniaturen (1925, Kurzgeschichte, Auswahl).
 
Literatur:
 
D. Barker: J. G., Gentleman u. Poet (a. d. Engl., Wien 1964);
 C. Dupré: J. G. A biography (London 1976);
 E. Stevens: J. G. An annotated bibliography of writings about him (De Kalb, Ill., 1980);
 J. Gindin: J. G.'s life and art (Ann Arbor, Mich., 1987).

Universal-Lexikon. 2012.