Akademik

kippen
neigen; schräg stellen; einkassieren; kassieren (umgangssprachlich); zu Fall bringen

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kip|pen ['kɪpn̩]:
1. <tr.; hat
a) in eine schräge Stellung bringen:
er hat die Kiste, den Waggon gekippt.
Syn.: hochkant stellen, schräg stellen.
b) ausschütten, wobei man den Behälter schräg hält:
sie hat den Sand vom Wagen auf die Straße gekippt.
Syn.: ausleeren.
2. <itr.; ist sich neigen, umfallen:
der Tisch kippt; das Boot ist gekippt.
Syn.: kentern, Schlagseite bekommen, umkippen.
Zus.: umkippen.
3. <tr.; hat (ugs.)
a) etwas absetzen, zurückziehen, nicht stattfinden lassen:
man hat die heikle Sendung (aus dem Programm) gekippt; eine Entscheidung kippen.
Syn.: rückgängig machen, zurücknehmen.
b) jmdn. entlassen, zum Rücktritt o. Ä. zwingen:
die eigene Partei hat den Staatschef gekippt.

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kịp|pen 〈V.〉
I 〈V. intr.; istaus dem Gleichgewicht in eine Schräge geraten (u. umstürzen, herunterfallen) ● der Schrank kippt; aus den Latschen \kippen (vor Überraschung) 〈fig.; umg.〉 (fast) die Fassung verlieren; vom Stuhl \kippen 〈umg.〉
II 〈V. tr.; hat
1. auf eine Kante stellen, in schräge Stellung bringen (Schrank, Kiste)
2. 〈umg.〉 ausschütten
3. 〈fig.〉
3.1 jmdn. \kippen absetzen, entlassen (Politiker)
3.2 etwas \kippen aufgeben, scheitern lassen, verhindern (Vorhaben, Gesetzentwurf)
● einen \kippen 〈fig.〉 ein Glas Schnaps trinken; das Auto kippte bei der Testfahrt auf die Seite; der Chefredakteur wurde gleich nach diesem Vorfall gekippt 〈fig.〉; Gift ins Meer \kippen; Münzen \kippen und wippen 〈17./18. Jh.〉 etwas von ihnen abschneiden u. sie heftig in die Waagschale werfen (damit diese sinkt), d. h. Münzen verschlechtern u. den Rest wieder einschmelzen; (einen Eimer) Wasser vor die Tür \kippen
[<nddt., frühnhd. kipfen „die Spitze abhauen“ <lat. *cippare „(die Spitze) abhauen“; zu cippus „Pfahl“]

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kịp|pen <sw. V.> [aus dem Niederd.-Md., viell. zu 1Kippe]:
1. <ist>
a) sich neigen, das Übergewicht bekommen [u. umfallen, herunterfallen, stürzen]:
der Schrank, die Kiste, das Boot kippt;
der Wagen kippt auf die Seite, nach vorn, seitwärts;
er ist aus der Schulbank, vom Stuhl, vom Pferd gekippt;
Ü ihr Lachen, ihre Stimme kippte (schlug um);
die Lage ist gekippt;
b) (Jargon) umkippen (1 f).
2. <hat> aus seiner ruhenden Lage in eine schräge Stellung bringen:
wir müssen den Schrank k.;
ein gekipptes Fenster.
3. <hat> (den Inhalt von etw.) durch Neigen, Schräghalten des Behältnisses ausschütten, an eine bestimmte Stelle schütten:
den Sand [vom Lastwagen] auf die Straße, den Müll in die Grube, Säure in den Fluss k.
4. <hat> (ugs.) (ein [scharfes] alkoholisches Getränk) meist schnell, mit einem Zug trinken:
einen Schnaps k.;
er hat ein Glas nach dem anderen, ein paar Gläschen gekippt;
einen k. (ugs.; ein alkoholisches Getränk zu sich nehmen, etw. Alkoholisches trinken: gehen wir noch einen k.?)
5. <hat> (ugs.) zurückziehen, zurücknehmen, rückgängig machen, zum Scheitern bringen:
eine Sendung [aus dem Programm] k.;
ein Gesetz k.
6. <hat> (ugs.) absetzen, entlassen:
der Juniorchef wurde gekippt;
die Regierung k. (zu Fall bringen).

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1kịp|pen <sw. V.> [aus dem Niederd.-Md., viell. zu 1Kippe]: 1. sich neigen, das Übergewicht bekommen [u. umfallen, herunterfallen, stürzen] <ist>: der Schrank, die Kiste kippt; Im selben Augenblick kippte das Boot (Schnabel, Marmor 85); der Wagen kippt auf die Seite, seitwärts; das Boot kippte nach vorn (Ott, Haie 226); am nächsten Tag kippte er während des Unterrichts aus der Bank (Loest, Pistole 62); er ist vom Stuhl, vom Pferd gekippt; Dann kippte sein Kopf zur Seite (Martin, Henker 64); Ü dann kippte ihr Lachen (es schlug um) und wurde zu einem Weinen (Jaeger, Freudenhaus 316); Er zitterte, war weiß im Gesicht, ... und seine Stimme kippte (schlug in eine andere Stimmlage um; Ossowski, Liebe ist 147); Wann kippt (scheitert) die politische Stabilität? Wie viele Arbeitslose verträgt die Demokratie? (Woche 14. 2. 97, 10); TV-Shows sind in eine Kategorie gekippt (umgeschlagen), für die unsere herkömmlichen Anstalten ... weder die Zeit noch das Geld noch die Möglichkeiten haben (Weltwoche 17. 5. 84, 53). 2. aus seiner ruhenden Lage in eine schräge Stellung bringen <hat>: wir müssen den Schrank, den Tisch k.; Eine der Katzen zwängt sich durchs gekippte Fenster (Frischmuth, Herrin 67). 3. (den Inhalt von etw.) durch Neigen, Schräghalten des Behältnisses ausschütten, an eine bestimmte Stelle schütten <hat>: den Sand [vom Lastwagen] auf die Straße, das Wasser in den Ausguss, den Müll in die Grube k.; Horst spült seinen Teller ab, kippt Gurkenschalen in einen Eimer (Loest, Pistole 173); Wo kippt er denn die Säure in den Rhein, wissen Sie das? (Prodöhl, Tod 231); er hat die Steine vom Lastwagen gekippt. 4. (ugs.) (ein [scharfes] alkoholisches Getränk) meist schnell, mit einem Zug trinken <hat>: einen Schnaps, Kirsch k.; Sie hatten ... zwei Kästen Bier im Konsum geholt und eine Menge davon gekippt (H. Gerlach, Demission 68); er hat ein Glas nach dem anderen, ein paar Gläschen gekippt; sicher hat er heute schon ein paar gekippt (Fallada, Mann 57); *einen k. (ugs.; ein alkoholisches Getränk zu sich nehmen, etw. Alkoholisches trinken): gehen wir noch einen k.?; wenn er samstags nach der Sauna einen gekippt hat und feuchte Augen kriegt (Tikkanen [Übers.], Mann 97). 5. (ugs.) etw. zurückziehen, zurücknehmen, rückgängig machen, zum Scheitern bringen <hat>: eine Sendung [aus dem Programm] k.; Die Konservativen wollen die Kulturpolitiker des Auswärtigen Amtes dazu bringen, ... gesellschaftskritische Wort- und Filmbeiträge zu k. (Spiegel 47, 1983, 104); einen Plan k.; mit dem Ziel, das umstrittene Gesetzesvorhaben zu k. (Rheinische Post 12. 5. 84, 1); Wir haben einige eherne Gesetze des Marketing gekippt (natur 2, 1991, 72); Es kann doch passieren, dass die Europäische Union irgendwann unsere Handwerksordnung kippt (Woche 27. 3. 98, 14). 6. (ugs.) jmdn. absetzen, entlassen <hat>: der Ressortchef wurde gekippt; Apel erklärte ..., wenn alles zutreffe, was die Offiziere gesagt haben sollen, „werden wir sie k. müssen“ (RNZ 24./25. 5. 78, 1); Besser Henkel wird jetzt aus dem Rennen genommen, als dass er nach einem Machtwechsel verspätet gekippt werden müsste (Woche 9. 1. 98, 1); Über die Landtagswahlen in Hamburg und Hessen hofft Franz Josef Strauß die Bonner Koalition noch in diesem Jahr zu k. (zu Fall zu bringen; Spiegel 3, 1982, 27).
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2kịp|pen <sw. V.; hat [zu 1Kippe] (ugs.): (eine Zigarette) nicht bis zu Ende rauchen, sondern vorher ausdrücken, halbgeraucht ausmachen: schon nach einigen Zügen kippt sie ihre Zigaretten; Sie ... rauchten die gekippte Zigarette vom Mittag auf (Rehn, Nichts 18).

Universal-Lexikon. 2012.