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Gerontokratie
Gerontokratie
 
die, -/...'ti|en, Altenherrschaft, die soziale und politische Vorherrschaft von Personen der höheren Altersstufen. Ältere, erfolgreiche und erfahrene Männer (in Ausnahmefällen auch Frauen), die innerhalb von Familie und Verwandtschaft Führungspositionen innehaben, bilden in naturvolklichen und in archaischen, auf lokaler Ebene auch in modernen Gesellschaften Führungsgremien (z. B. Geronten). Oft stehen sie im Gegensatz zu einer auf Leistung, Charisma oder Abstammung begründeten politischen Elite. (Big Man)
 
Literatur:
 
R. Thurnwald: Die menschl. Gesellschaft in ihren ethno-soziolog. Grundlagen, Bd. 2 (1932);
 J. Stagl: Älteste u. Big Men, in: Ztschr. für Politik, N. F. Jg. 18 (1971).

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Ge|ron|to|kra|tie, die; -, -n [zu griech. gérōn (↑Geront) u. krateĩn = herrschen] (Geschichte, Völkerk.): Herrschaftsform eines sozialen Systems, bei der die Entscheidungsbefugnisse in den Händen seiner älteren Mitglieder liegen: Ü In einer sich immer rascher wandelnden Welt leistet sich die Vormacht der sozialistischen Staaten (= die Sowjetunion) eine G., die auch bei bester Pflege den gesundheitlichen Anforderungen ihrer Posten kaum gewachsen sein kann (Spiegel 28, 1983, 81).

Universal-Lexikon. 2012.