Grand Opéra
[grãtɔpe'ra; französisch »große Oper«] die, - -, der im 19. Jahrhundert, besonders in der Zeit zwischen Napoleon I. und dem Untergang des Zweiten Kaiserreichs, vorherrschende Typus der ernsten französischen Oper, mit bevorzugt historischen Stoffen von aktuellem Interesse (Revolutionen, Aufstände u. a.), aufwendiger Bühnenausstattung, großen Massen- und Ballettauftritten, vielfältigsten musikalischen Formen und effektvoller Instrumentation. Wichtigster Textdichter war E. Scribe, Komponisten waren D. F. E. Auber (»La muette de Portici«, 1828), G. Meyerbeer (»Robert le diable«, 1831; »Les Huguenots«, 1836), J. F. É. Halévy (»La juive«, 1835). Auch einzelne Werke von H. Berlioz (»Les Troyens«, 1858), R. Wagner (»Rienzi«, 1842) und G. Verdi (»Les vêpres siciliennes«, 1855) stehen der Grand Opéra nahe.
Universal-Lexikon. 2012.