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Ver|schleiß [fɛɐ̯'ʃlai̮s], der; -es:durch langen, häufigen Gebrauch verursachte starke Abnutzung:
ein starker Verschleiß der Reifen; der Körper unterliegt einem natürlichen Verschleiß.
Zus.: Kräfteverschleiß, Materialverschleiß.
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Ver|schleiß 〈m. 1; unz.〉
1. Abnutzung
2. Verbrauch
3. 〈österr.〉 Kleinverkauf
● einen großen \Verschleiß an Schuhen, Kleidern haben
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Ver|schleiß, der; -es, -e <Pl. selten>:
a) durch langen, häufigen o. Ä. Gebrauch verursachte starke Abnutzung, die den Gebrauchswert von etw. mindert, durch die etw. verbraucht wird:
der menschliche Körper unterliegt einem starken, natürlichen V.;
b) [starker] Verbrauch:
V. an Sprühdosen;
Ü der Verein hat einen enormen V. an Trainern.
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Verschleiß,
1) Betriebswirtschaftslehre: Verringerung des Nutzungspotenzials von materiellen Gütern durch Gebrauch (Produktion), Stillstand (z. B. Rosten), Substanzverzehr (z. B. Abbau in Bergwerken) oder Katastrophen (z. B. Brandschäden). Im betrieblichen Rechnungswesen wird der durch Verschleiß verursachte Werteverzehr über Abschreibungen erfasst.
2) Technik: unerwünschte Abtragung von Werkstoffteilchen aus der Oberfläche eines festen Körpers durch Kontakt und Relativbewegung eines festen, flüssigen oder gasförmigen Gegenkörpers (Verschleißvorgang) sowie das Ergebnis dieses Materialverlustes (Verschleißerscheinungsform). Der Verschleiß ist von der Härte des beanspruchten Werkstoffes und der Art der Beanspruchung abhängig. Er tritt v. a. bei Festkörperreibung und Mischreibung auf und kann v. a. durch Schmierung, aber auch durch günstige Werkstoffpaarung, Schutzüberzüge, Härtung und Kühlung vermindert werden. Die wichtigsten Verschleißmechanismen beziehungsweise Verschleißerscheinungsformen sind Abrasion (Kratzer, Riefen durch Ritzung mit hartem Gegenkörper), Oberflächenzerrüttung (Riss- und Grübchenbildung), tribochemische Reaktionen (Ausbildung von Schichten und Partikeln aufgrund der durch Reibung bedingten Reaktionen mit der Umgebung oder einem Zwischenstoff) und Adhäsion (Fresser, Löcher, Kuppen oder Schuppen durch Bildung und Trennung von Bindungen zwischen Grund- und Gegenkörper). Die Verschleißprüfung dient der Untersuchung der Abnutzung von Werkstoffen durch mechanische Einwirkungen wie Gleiten, Rollen, Prallen, Wälzen, Stoßen und Strömen. Je nach Systemstruktur (Körper und Gegenkörper) ergeben sich verschiedene Verschleißarten, z. B. Gleitverschleiß (Festkörper-Festkörper), Spülverschleiß (Festkörper-Flüssigkeit mit Partikeln), Strahlverschleiß (Festkörper-Gas mit Partikeln) oder Tropfenschlagverschleiß (Festkörper-Flüssigkeit).
Eine quantitative Beurteilung des Verschleißes (Verschleißmessung) kann durch Wiegen, Längenmessung, Profilabtastung, Ölprobenuntersuchungen hinsichtlich Abriebpartikel und mithilfe der Radionuklidtechnik erfolgen. Die am Festkörper gemessene Veränderung wird entweder als direkte Verschleißmessgröße (z. B. massenmäßiger Verschleißbetrag: Gewichtsabnahme), als indirekte Verschleißmessgröße (Gebrauchsdauer) oder als bezogene Verschleißmessgröße (Verschleißgeschwindigkeit, Verschleiß-Weg-Verhältnis) angegeben. Der Reziprokwert des Verschleißbetrages wird als Verschleißwiderstand bezeichnet.
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Ver|schleiß, der; -es, -e <Pl. selten> [1: zu ↑verschleißen (1); 2: zu ↑verschleißen (3)]: 1. a) durch langen, häufigen o. ä. Gebrauch verursachte starke Abnutzung, die den Gebrauchswert von etw. mindert, durch die etw. verbraucht wird: ein starker V.; der menschliche Körper unterliegt einem natürlichen V.; durch sein hohes Drehmoment ... wird der Kraftstoffverbrauch wesentlich gesenkt und der V. gemindert (ADAC-Motorwelt 1, 1983, 19); moralischer V. (Wirtsch.; durch den wissenschaftlich-technischen Fortschritt verursachte Wertminderung von Maschinen o. Ä.); b) [starker] Verbrauch: Der Künstler ... war besorgt über den V. an Sprühdosen (NZZ 21. 12. 86, 31); Ü AEK hat einen enormen V. an Trainern (Neue Kronen Zeitung 12. 5. 84, 63); Frau Stoll hatte einen starken V. an Zimmerherren (Sommer, Und keiner 28). 2. (österr. Amtsspr.) Kleinverkauf; Vertrieb.
Universal-Lexikon. 2012.