Akademik

Fett
Talg; Schmalz; Pomade; Haarfett; Dickmacher (umgangssprachlich); Schmer; Speck

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fett [fɛt] <Adj.>:
1. viel Fett enthaltend:
fetter Käse; wir essen meistens zu fett (Speisen, die zu viel Fett enthalten).
Syn.: gehaltvoll.
2. Fett an, in sich habend; mit viel Fett[gewebe] ausgestattet, viel Fett angesetzt habend /Ggs. mager/: fetter Speck; ein fettes Schwein.
3. (emotional) [übermäßig] dick:
ein fetter Kerl; er ist in letzter Zeit richtig fett geworden.
Syn.: aufgedunsen, beleibt, drall, feist, füllig, korpulent, kugelrund (scherzh.), rund, üppig (ugs.).
4. aufgrund guten Nährbodens fruchtbar-üppig:
fettes Gras; eine fette Weide.
Syn.: ergiebig, ertragreich, fruchtbar.
5. (Jugendspr.) hervorragend; sehr gut, schön:
eine fette Party.
Syn.: cool (ugs.), famos (ugs.), geil (salopp, bes. Jugendspr.), heiß (emotional), klasse (ugs.), scharf (ugs.), spitze (ugs.), stark (ugs.), super (ugs.), toll.

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fẹtt 〈Adj.; -er, am -es|ten〉
1. fetthaltig, fettreich (Speisen)
2. dick, sehr beleibt
3. fruchtbar (Boden)
4. kräftig, saftig (von Nutzpflanzen)
5. einträglich, lohnend, gewinnbringend (Beute, Pfründe)
6. dick, breit, stark (Druckschrift)
7. 〈österr.〉 betrunken
● einen \fetten Bissen, Braten, Brocken erwischen 〈fig.; umg.〉 ein lohnendes Geschäft machen, großen Gewinn erzielen; \fetter Boden, Klee, Weizen; \fette Brühe, Kost; eine \fette Ente, Gans; \fettes Essen, Fleisch; Fette Henne 〈Bot.〉 = Fetthenne ● die Überschriften \fett drucken; er frisst sich bei ihr dick und \fett 〈derb〉; das macht den Kohl, das Kraut auch nicht \fett! 〈umg.〉 das nützt auch nicht viel; (dick und) \fett sein, werden ● \fett gedruckt = fettgedruckt [<mnddt. vet, engl. fat <germ. *faitida-, Part. Perf. zu *faitian „mästen“; → feist]

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Fẹtt: feste, zähfl. bis ölige Ester des Glycerins mit Fettsäuren (Fettsäureglyceride), die tierischer oder pflanzlicher Herkunft sein können. Die natürlichen F. sind meist gemischte Triglyceride mit mindestens zwei versch. Fettsäuren, die im Allg. 16 oder 18, seltener 12 u. 14 C-Atome enthalten. Ungesättigte Fettsäuren mit 1–3 Doppelbindungen sind in vielen pflanzlichen fetten Ölen enthalten. Im Organismus dienen F. als Reservestoffe, die enzymatisch unter Gewinn von 39 kJ/g abgebaut, im Stoffwechsel jedoch auch resynthetisiert werden können. In der chem. Technik dienen die natürlichen F. als nachwachsende Rohstoffe für die Herst. u. a. von Seifen, Fettalkoholen, Fettaminen, Fettsäuren u. Anstrichstoffen ( Oleochemie).

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fẹtt <Adj.> [aus dem Niederd. < mniederd. vet, eigtl. adj. 2. Part., vgl. feist]:
1.
a) viel Fett enthaltend; fettreich:
-er Käse;
-e Kost;
eine -e Hautcreme;
f. (fettreiche Speisen) essen;
b) überfettet:
-e Haut, -es Haar;
c) sehr dick, mit viel Fettgewebe ausgestattet:
eine -e Gans;
ein -er (abwertend; sehr beleibter, korpulenter) Mann;
f. sein, werden;
Schweine f. füttern (mästen);
Ü davon wirst du/wird man nicht f. (ugs.; das bringt nicht viel ein, rentiert sich nicht).
2.
a) üppig, kräftig, ertragreich:
-er Boden;
-er Klee;
Ü -e (große) Beute machen;
R das macht den Kohl [auch] nicht f. (ugs.; das nützt auch nichts, macht etwas nicht besser);
b) (ugs.) auf materiellen Wohlstand gegründet, reich:
wir erlebten -e Jahre, Zeiten;
f. leben;
c) (Jugendspr.) hervorragend; sehr gut, schön:
das ist ja f.!
3. (Druckw.) (von gedruckten Buchstaben) durch besondere Breite u. Größe gekennzeichnet:
-e Lettern;
f. gedruckte Schlagzeilen.
4. (landsch. salopp) völlig betrunken:
er kam ganz schön f. nach Hause.

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I
Fett
 
[engl. bold], bei Anwendungsprogrammen ein Schriftattribut, das die so formatierten Zeichen dunkler und stärker erscheinen lässt.
 
Die Option »Fettdruck« bei älteren Druckern, insbesondere bei Zeichendruckern, erzeugte eine fette Schrift, indem die Zeichen zweimal leicht versetzt gedruckt wurden.
II
Fett,
 
1) allgemein: Fette.
 
 2) Jägersprache: Feist.
 

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Fẹtt, das; -[e]s, -e [aus dem Niederd. < mniederd. vet(te), subst. Adj.]: 1. aus tierischen od. pflanzlichen Zellen gewonnener od. synthetisch hergestellter fester, halbfester od. flüssiger Stoff, der hauptsächlich aus den Estern des Glyzerins u. Fettsäuren besteht u. als Nahrungsmittel od. für industriell-technische Zwecke verwendet wird: pflanzliche, tierische, synthetische, denaturierte, naturbelassene, technische -e; das F. brutzelt in der Pfanne; F. auslassen; überflüssiges F. abschöpfen, abschäumen; etw. mit F. bestreichen; es roch nach ranzigem F.; Die Verbraucher sollten auch an die „versteckten -e“ - z. B. in Wurst, Käse, Schokolade und in Nüssen - denken (Hörzu 34, 1983, 95); Berliner Pfannkuchen in schwimmendem F. backen (↑schwimmen 5 b); *das F. von der Suppe schöpfen/das F. abschöpfen (ugs.; sich selbst den größten Vorteil, das Beste verschaffen); sein F. [ab]bekommen, [ab]kriegen (ugs.; verdientermaßen für etw. getadelt, bestraft werden; H. u., viell. urspr. ein iron. Vergleich mit dem früheren Brauch des gemeinsamen Schweineschlachtens, bei dem jeder Besitzer eines Schlachttieres eine bestimmte Menge Fett erhielt): wenn es schon sie traf, dann wollte sie dafür sorgen, dass die alte Hexe ebenfalls ... ihr F. bekam, dass sie hier flog (Simmel, Stoff 87); sein F. [weg]haben (ugs.; die verdiente Strafe bekommen haben; vgl. die vorige Wendung): Der Rächer kostet den Nachgeschmack vollzogener Rache aus: „Der hat sein F. Nun sind wir quitt!“ (Grass, Hundejahre 478); im F. sitzen/schwimmen (ugs.; im Wohlstand leben): Heute sitzen wir im Dreck, und damals saßen wir im F. (Remarque, Obelisk 264). 2. Anhäufung von Fettgewebe im Körper von Menschen u. Tieren: die Gans hat sehr viel F.; F. ansetzen (an Gewicht zunehmen); Ü von seinem F. zehren (ugs.; von Reserven leben; nach der Gewohnheit des Dachses, während des Winterschlafs von den eigenen Fettvorräten zu leben); im eigenen F. ersticken (ugs.; am Leben im Wohlstand zugrunde gehen); im eigenen F. schmoren (ugs.; mit selbst verschuldeten Schwierigkeiten nicht fertig werden); Spr F. schwimmt [immer] oben (scherzhafte Äußerung, die besagen soll, dass dicke Leute aufgrund ihres Fettes keine Angst vor dem Ertrinken zu haben brauchen).

Universal-Lexikon. 2012.