Akademik

Kuban
Kubạn
 
der, Fluss in Nordkaukasien, Russland, 870 km lang, entspringt am Elbrus, durchfließt den Südteil der fruchtbaren Kuban-Niederung, mündet in die Bucht von Temrjuk des Asowschen Meeres. Der Kuban ist ab Krasnodar schiffbar. Zu den umfangreichen Bewässerungsanlagen gehört der 1973 angelegte Krasnodarer Stausee (400 km2, 2,35 Mrd. m3).
 
Das Landschaftsbild entlang dem Kuban (im Altertum Hỵpanis genannt) und seinen Nebenflüssen, ein seit dem Chalkolithikum besiedeltes Gebiet, wird von zahlreichen Kurganen geprägt. Sie setzen im ausgehenden Neolithikum ein und sind auch für die Bronzezeit charakteristisch. Früher sprach man von Kubankultur, heute unterscheidet man in der 2. Hälfte des 3. Jahrtausend v. Chr. die Abfolge der Maikop- und Nowoswobodnajakultur und im 2. Jahrtausend die Nordkaukasische Kultur, die in der Kobankultur ihre Fortsetzung fand. Seit dem 7. Jahrhundert v. Chr. entstanden erneut Kurgane, von denen die am Mittellauf und den südlichen Nebenflüssen des Kuban den Maioten (Mäoten; Bewohner der Region um das Asowsche Meer) zugeschrieben werden, während die offene Steppe nördlich des Kuban skythisches beziehungsweise sarmatisches Gebiet war. In den maiotischen Kurganen des 6. Jahrhunderts v. Chr. bis 3. Jahrhundert n. Chr. fanden sich kostbare Importe antiker Provenienz: aus dem Bosporanischen Reich (Keramik, Metallgefäße, Schmuck, später Glas), aber auch aus dem achaimenidischen Iran, Kleinasien, Syrien und Ägypten. Ein besonders kostbares Stück ist ein Rhyton (Trinkhorn in Tiergestalt) mit Pegasus. Einheimische Künstler fertigten im 5. Jahrhundert bronzenes Pferdezaumzeug mit Nasen- und Stirnstücken im Tierstil (Löwen, Greifen, Steinböcke, Panther, Elche, ein gegenüber der skythischen Kunst eigenständiges Motiv ist der schreitende Hirsch), goldene oder silberne Stangenaufsätze (ein Hirsch, von dem der Kopf von großer Originalität restauriert werden konnte, und als einmaliges Motiv ein Eber) und im 4. Jahrhundert goldene geprägte Zierplättchen. Im 3. Jahrhundert v. Chr. setzte die maiotisch-sarmatische Phase mit meist bescheidenen Gräbern ein, die einheimische Keramik zeigt eingravierte Tierdarstellungen (die sarmatische Keramik ist dagegen mit zoomorphen Henkeln ausgestattet), die Pferde sind jetzt mit Schmucksteinen und Glasperlen behängt; silberne Phalerae (Brustschmuckplatten) und polychromer hellenistischer Schmuck wurden importiert, Schmiedearbeiten im Land selbst fertigt.
 
Literatur:
 
Gold- u. Kunsthandwerk vom antiken K., hg. v. V. A. Nabačikov u. a., Ausst.-Kat. (1989).
 

Universal-Lexikon. 2012.