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Landes
Landes
 
[lãd; von keltisch »Heide«] Plural,  
 1) in Frankreich häufiger Name für Landstriche, die mit Heide bewachsen oder vermoort sind. Die Landes de Gascogne, zwischen Garonne/Gironde, Adour und Golf von Biskaya, sind eine etwa 14 000 km2 große Ebene, die sich von etwa 100 m über dem Meeresspiegel zum Atlantik absenkt und v. a. aus pliozänen Sanden aufgebaut ist (Aquitanisches Becken). Die über 200 km lange, geradlinige Küste (Côte d'Argent) wird von einem bis zu 10 km breiten Dünengürtel begleitet, der bei Arcachon die höchsten Dünen Europas (über 100 m) aufweist; dahinter eine Reihe von Strandseen (Étangs) und Haffs (Bassin d'Arcachon, Lac d'Hossegor). Das einst gut besiedelte Innere war durch Abholzung verödet und zu einer Heide- und Sumpflandschaft geworden; seit Ende des 18. Jahrhunderts entstand durch Aufforstung mit Strandkiefern und Korkeichen das größte geschlossene Waldgebiet (900 000 ha) Frankreichs mit Holz-, Kork- und Harzgewinnung. Nach großen Waldbränden (zwischen 1940 und 1950) und wegen sinkender Preise für Holz und Harzprodukte wurde mit Ackerbau (Hybridmais) und Fleischviehwirtschaft begonnen. Wirtschaftliche Bedeutung gewannen ferner Austernzucht (Arcachon), Fremdenverkehr (zahlreiche Badeorte; Naturpark), Erdölförderung (Parentis). Zwischen Biscarrosse und Mimizan Zentrum zur Erprobung von Raketen und zum Start von Satelliten (»Centre d'essai des Landes«). Der Teil nördlich des Bassin d'Arcachon gehört zum Médoc.
 
 2) Département in Südwestfrankreich, Region Aquitanien, umfasst den größten (südlichen) Teil der Landschaft Landes, 9 243 km2, 327 000 Einwohner; Verwaltungssitz: Mont-de-Marsan.
 

Universal-Lexikon. 2012.