Laokoon,
griechisch Laokọon, griechischer Mythos: trojanischer Priester des Apoll; er warnte die Troer vor dem von den Griechen vor Troja zurückgelassenen Hölzernen Pferd, gegen das er einen Speer schleuderte. Von den unschlüssigen Troern wurde er daraufhin zur Darbringung eines Opfers an Poseidon bestimmt, dabei aber mit seinen Söhnen von zwei Schlangen erwürgt, die der Meeresgott schickte, um die Stadt in den Untergang zu treiben (aus Rache wegen des von Laomedon begangenen Unrechts). Die Troer deuteten dies als Strafe für Laokoon und zogen das Pferd, in dem sich die Feinde verborgen hielten, in die Stadt.
Vasenbilder des 5. Jahrhunderts, Terrakotten u. a. geben den Tod des Laokoon und seiner Söhne wieder, auch ein pompejanisches Wandgemälde griff das Thema auf. Die bedeutendste Darstellung ist die Marmorgruppe der rhodischen Bildhauer Hagesandros, Polydoros und Athenadoros. Die Gruppe wirkte nach ihrer Wiederentdeckung 1506 im Goldenen Haus des Nero in Rom wie kein zweites antikes Werk anregend auf bildende Kunst und Kunsttheorie (G. E. Lessing, J. J. Winckelmann). Der 1905 aufgefundene rechte Arm des Laokoon wurde 1960 anstelle des seinerzeit falsch ergänzten Armes angebracht, die Ergänzung bei den Söhnen (ein Arm und eine Hand) entfernt. Die Entstehung der Gruppe wurde früher allgemein Mitte des 1. Jahrhunderts v. Chr. angesetzt; aufgrund der Funde von Sperlonga (1957), die stilistisch derselben rhodischen Werkstatt zuzuordnen sind, die nachweislich unter Tiberius (4-37 n. Chr.) arbeitete, wird die Gruppe heute als Werk der neronischen Zeit angesehen.
* * *
La|o|ko|on (griech. Myth.): trojanischer Apollonpriester.
Universal-Lexikon. 2012.