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Lautäußerungen
Laut|äußerungen,
 
Lautbildungen, von Tieren meist mittels besonderer Lautorgane erzeugte Geräusche, deren biologische Bedeutung v. a. in der innerartlichen Verständigung liegt, so z. B. zur Anlockung des Sexualpartners, zur Einschüchterung von Rivalen, zur Sicherung des sozialen Zusammenhalts oder zur Warnung vor Gefahr. Ebenso können Lautäußerungen zur Abschreckung von Feinden (über Drohlaute) dienen. Bei manchen Tieren (z. B. Fledermäuse, Wale, einige Vögel) tragen die Lautäußerungen auch zur Orientierung im Raum bei.
 
Bei den Gliedertieren werden v. a. mechanisch erzeugte Lautäußerungen beobachtet, so z. B. durch das Schlagen von Körperteilen gegen den Untergrund (Klopfkäfer) oder durch Aneinanderreiben besonders gestalteter Körperteile (Stridulation), aber auch durch schwingende Membranen. Auch bei vielen Fischen beobachtet man mechanische Lautäußerungen durch Gegeneinanderreiben von Schlundzähnen, Flossenstrahlen oder beweglichen Skelettteilen, einige versetzen zur Lautäußerung auch das Gas der Schwimmblase in Schwingung. Bei den Vögeln und Säugetieren dient in der Regel der Strom der Atemluft mithilfe besonderer Organe (Syrinx, Kehlkopf) zur Lautäußerung. Mechanische Lauterzeugung ist seltener, z. B. durch besondere Schallschwingen bei Vögeln, Stampfen der Hufe bei Huftieren.
 
Mehr oder weniger wohlklingende, zum Teil melodische oder rhythmische Lautäußerungen bestimmter Tiere (Grillen, Heuschrecken, Zikaden, v. a. aber Vögel) werden als Gesang bezeichnet. Neben einem angeborenen lautlichen Grundmuster, das allen Artgenossen eigen ist, verfügen speziell viele Singvögel über ein Repertoire an Lautäußerungen, das auch erlernte Komponenten enthält.

Universal-Lexikon. 2012.