Akademik

Le Brun
Le Brun
 
[lə'brœ̃], Charles, französischer Maler, * Paris 24. 1. 1619, ✝ ebenda 12. 2. 1690; Schüler von S. Vouet, bereits 1638 als Hofmaler erwähnt, 1640 erste Aufträge von Richelieu, hielt sich 1642-45 mit N. Poussin in Rom auf. 1648 war er an der Gründung der »Académie Royale de Peinture et de Sculpture« in Paris beteiligt; 1662 wurde er Erster Hofmaler, 1663 Generalinspektor der königlichen Sammlungen und Direktor der königlichen Gobelinmanufaktur, 1664 Direktor der Akademie. 1666 gründete er im Auftrag J.-B. Colberts die Académie de France in Rom; durch diese Institutionen trug er dank seines Organisationstalents maßgeblich dazu bei, den Classicisme durchzusetzen. Der Hauptakzent seiner Malerei liegt auf repräsentativer Prachtentfaltung (»Der Kanzler Séguier beim Einzug der Königin in Paris am 26. August 1660«, um 1660; Paris, Louvre). Seine eigentliche Begabung erwies er als Dekorateur, v. a. bei den Wand- und Deckengemälden in Schloss Vaux-le-Vicomte für N. Fouquet (1658-61) und bei der Ausstattung von Versailles, wo er ab 1661 tätig war (u. a. Spiegelsaal, Grand Apartement, Salon de la Paix) und wo es ihm gelang, hervorragende Künstler seiner Zeit wie A. Le Nôtre, F. Girardon und A. Coysevox zur Mitarbeit heranzuziehen.
 
Literatur:
 
C. Le B., 1619-1690, bearb. v. J. Thuillier u. a., Ausst.-Kat. (Versailles 1963);
 
Le B. à Versailles (Paris 1985);
 J. Montagu: The expressions of the passions. The origin and influence of C. Le B.'s »Conférence sur l'expression générale et particuliere« (New Haven, Conn., 1994).

Universal-Lexikon. 2012.