Akademik

Lüders
Lüders,
 
1) Günther, Schauspieler und Regisseur, * Lübeck 5. 3. 1905, ✝ Düsseldorf 1. 3. 1975; u. a. in Dessau, Frankfurt am Main, Berlin, Düsseldorf, Bochum als Komiker und Charakterdarsteller; auch Film- und Fernsehrollen; 1958-63 Schauspieldirektor in Stuttgart; trat mit Rezitationen und Interpretationen auf; Theater- und Filmregisseur.
 
 2) Heinrich, Indologe, * Lübeck 25. 6. 1869, ✝ Badenweiler 7. 5. 1943; 1903 Professor in Rostock, 1908 in Kiel, ab 1909 in Berlin; ab 1920 Sekretär der Preußischen Akademie der Wissenschaften; arbeitete v. a. auf den Gebieten Epigraphik, buddhistische und epische Literatur.
 
Werke: Bruchstücke buddhistischer Dramen (1911); Philologica Indica (1940); Varuna, 2 Bände (herausgegeben 1951-59).
 
Ausgabe: Kleine Schriften, herausgegeben von O. von Hinüber (1973).
 
 3) Marie Elisabeth, Politikerin, * Berlin 25. 6. 1878, ✝ ebenda 23. 3. 1966; seit 1901 in der deutschen Frauenbewegung, seit 1902 in der praktischen Sozialarbeit tätig, u. a. als Leiterin der Frauenarbeitszentrale beim preußischen Kriegsministerium (1914-15) und der Niederrheinischen Frauenakademie in Düsseldorf (1918-21). Seit 1918 Mitglied der DDP, kämpfte sie als Verbandspolitikerin (Bund deutscher Frauenvereine) und Abgeordnete (1919-20 Nationalversammlung, 1920-21 und 1924-30 Mitglied des Reichstags) für die Gleichstellung der Frau in Staat und Gesellschaft (u. a. Reform des Familien- und Strafrechts). 1933-45 aus dem politischen Leben ausgeschaltet (1937 zeitweilig in Haft), schloss sie sich nach 1945 der Liberaldemokratischen Partei (der späteren FDP) in Berlin an. Als Mitglied des Bundestags (1953-61) wirkte sie v. a. am Gesetz über die Gleichberechtigung der Frau mit.
 
Schriften: Die Entwicklung der gewerblichen Frauenarbeit im Kriege (1920); Das unbekannte Heer (1936); Volksdienst der Frau (1937).
 
Erinnerungen: Fürchte dich nicht (1963).

Universal-Lexikon. 2012.