Ros|tock ['rɔstɔk ]:
Hafenstadt in Mecklenburg.
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Rọstock,
1) Hạnsestadt R.Rostock, kreisfreie Stadt in Mecklenburg-Vorpommern, an der Mündung der Warnow in die Ostsee, 203 300 Einwohner; erstreckt sich (mit seinem bebauten Areal) überwiegend am linken Ufer der Unterwarnow (der Stadtteil Warnemünde an der Ostsee ist 12 km vom Stadtzentrum entfernt); Sitz eines Oberlandesgerichts, zweiter Dienstsitz des Bundesamtes für Seeschifffahrt und Hydrographie, Sitz des Marineamtes der Bundeswehr und Stützpunkt der Schnellbootflottillen (Warnemünde); Universität (gegründet 1419), Hochschule für Musik und Theater, Institut für Meeresforschung in Warnemünde, Max-Planck-Institut für demographische Forschung, Institutsteil des Fraunhoferinstitutes für Graphische Datenverarbeitung in Darmstadt, u. a. Forschungsinstitute, Technologiezentren; Kunsthalle; Kulturhistorisches, Stadtgeschichtliches, Schifffahrts- (mit Schiffbauausstellung auf einem Schiff), Heimatmuseum (in Warnemünde); Volkstheater, zoologischer Garten. Rostock ist nach Lübeck zweitwichtigste Hafenstadt an der deutschen Ostseeküste und das größte Wirtschaftszentrum von Mecklenburg-Vorpommern mit Kvaerner Warnar Werft (in Warnemünde) und der Neptun Industrie Rostock (Nachfolgeholding der Neptunwerft mit Schiffsreparaturen, Stahlbau und Herstellung von Nasszellen), Dieselmotorenwerk, Zulieferbetriebe für technische und elektronische Schiffsausrüstungen, Lebensmittelindustrie (Wurstfabrik, Fischfang und -verarbeitung, Brauerei, Malzfabrik), Düngemittelherstellung, Steinkohlenkraftwerk (509 MW Nettoleistung). Warnemünde ist auch Seebad. Neben dem Seehafen (Umschlag 1996: 19 Mio. t; Fährverbindungen nach Gedser in Dänemark, Trelleborg in Schweden und Hanko in Finnland; 430 km lange Rohölleitung in das Chemiedreieck Buna-Böhlen-Leuna) am Breitling (Erweiterung der Unterwarnow) bestehen im Stadtzentrum der alte Stadthafen, wo sich seit 1991 jährlich im August Traditionssegler und Museumsschiffe zur (Hanse Sail) treffen, sowie in Warnemünde der alte Fährhafen und der Segelhafen. Zwischen dem Stadtzentrum und Warnemünde Süd-Bahn. In Laage, 20 km südöstlich von Rostock, internationaler Flughafen Rostock-Laage.
Trotz starker Zerstörungen 1942 prägen noch heute bedeutende Werke der Backsteingotik das Stadtbild, u. a. die Marienkirche (13.-15. Jahrhundert) mit mächtigem Querschiff, Kapellenkranz und breitem Westturm sowie wertvoller Ausstattung, u. a. Rochusaltar (um 1530), Taufkessel aus Bronze (1290), astronomische Uhr (1472); Kirche des Heiligen Kreuzes (1. Hälfte 14. Jahrhundert) mit spätgotischen Schnitzaltären (um 1450 und Anfang 16. Jahrhundert), Sakramentshaus (Ende 14. Jahrhundert) und Klosterhof des ehemaligen Zisterzienserinnenklosters; Rathaus (13.-15. Jahrhundert) mit Barockfassade (1727) und restaurierte Giebelhäuser (15.-19. Jahrhundert) am Neuen Markt; Stadtbibliothek (Fassade 15. Jahrhundert); Münze (Portal von 1620 restauriert), spätgotisches Kerkhofhaus. Das barocke ehemalige herzogliche Stadtpalais (1714) und die klassizistische ehemalige Neue Wache (1822-25) werden von der Universität genutzt, davor Blücherdenkmal von J. G. Schadow. Von der Stadtbefestigung sind vier Tore erhalten: Steintor (1574-77, 1945 zerstört, rekonstruiert), Kuhtor (2. Hälfte 13. Jahrhundert, 1937 freigelegt), Kröpeliner Tor (13./14. Jahrhundert), Mönchentor (Neubau 1805).
Namengebend für Rostock war eine um 1160 zerstörte wendische Burg und Siedlung auf dem rechten Warnowufer. Gegenüber entstand um 1200 eine deutsche Kaufleutesiedlung (Altstadt), die 1218 lübisches Recht erhielt. Zwei weitere Siedlungen (um den Neuen Markt und den Hopfenmarkt) schlossen sich an und wurden 1265 mit der Altstadt vereinigt. Rostock verdankt sein rasches Aufblühen dem Seehandel und der Zugehörigkeit zur Hanse. Seit der Erbteilung Mecklenburgs war Rostock seit 1229 Sitz des Fürstentums Rostock. 1314/23 fiel es an das Fürstentum (später Herzogtum) Mecklenburg. Die Landesherrschaft der Herzöge von Mecklenburg(-Schwerin) konnte Rostock nie völlig abschütteln. Seit dem Dreißigjährigen Krieg setzte ein wirtschaftlicher Niedergang ein, der die städtische Selbstständigkeit aushöhlte. Der Erbvertrag (1788) sicherte Rostock noch immer zahlreiche Sonderrechte, die erst seit 1871, endgültig nach 1918 schwanden. Mit der aufkommenden Industrialisierung gewann Rostock seit dem 19. Jahrhundert auch als Standort vielfältiger Industrien an Bedeutung.
Ab 1949 führten der Auf- und Ausbau zum wichtigsten Hafen der DDR (Eröffnung des Überseehafens 1. 5. 1960) zu einer bedeutenden Erweiterung der Stadt. Westlich des Breitlings entstanden fünf große, in sich geschlossene Neubaugebiete: Evershagen, Schmarl, Lütten Klein, Groß Klein und Lichtenhagen; ab 1982 folgten östlich der Warnow Dierkow und Toitenwinkel. Rostock war bis 1994 Kreisstadt.
2) von 1952 bis 1990 Bezirk der DDR, ging 1990 im Bundesland Mecklenburg-Vorpommern auf. (Deutsche Demokratische Republik, Tabelle)
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Ros|tock ['rɔstɔk]: Hafenstadt in Mecklenburg.
Universal-Lexikon. 2012.