Mahabhạrata
das, -, Sanskritepos; neben dem Ramayana die bedeutendste indische Erzählung. Das Mahabharata besteht aus 18 Büchern (Parvan) und einem Anhang, dem Harivamsha, und ist in 107 000 Shlokas (Zweizeiler zu je 32 Silben) gegliedert; bekannt als längstes Gedicht der Welt. Das Mahabharata handelt von dem blutigen Bruderkrieg um die Macht zwischen den Nachkommen des Bharata, den Kaurava- und den Pandavaprinzen. Am Ende des 18-tägigen Kampfes gewinnen die Letzteren durch die Hilfe des Gottes Krishna. Nach langer harmonischer Regentschaft verzichten die Pandavas auf die weltliche Herrschaft, um in das Himmelreich einzutreten.
Das Mahabharata wurde über einen ausgedehnten Zeitraum (400 v. Chr. bis 300 n. Chr.) verfasst und verarbeitet reichhaltige Komponenten der Geschichte, Mythologie und Religion Indiens. Besonders auffallend ist die Symbiose von Hinduismus und Buddhismus. Viele Episoden, Parabeln und Fabeln, z. B. Dushyanta und Shakuntala, Nala und Damayanti, Satyavan-Savitri sowie v. a. die Bhagavadgita, die das spätere indische Gedankengut stark geprägt haben, sind darin verwoben. Obwohl das Mahabharata ursprünglich an der westlichen Gangesseite entstanden ist, zeigen die verschiedenen Regionalrezensionen (z. B. aus Bombay, Kalkutta und Madras) nachhaltige Inhaltsverschiebungen. Deshalb weisen die Mahabharata-Übertragungen in die einzelnen Regionalliteraturen lebendige Kontinuität und Wandel derselben Thematik auf.
Ausgaben: The Mahabharata of Krishna-Dwaipayana Viasa, herausgegeben von P. C. Roy, 7 Bände (Neuausgaben 21955-56); Das Mahabharata, übersetzt von E. Römer (31975).
V. S. Sukthankar: On the meaning of the M. (Bombay 1957);
K. Mylius: Gesch. der altind. Lit. (1988);
A. Mangels: Zur Erzähltechnik im M. (1994).
Hier finden Sie in Überblicksartikeln weiterführende Informationen:
Mahabharata, Ramayana und Bhagavata Purana: Die indischen Epen
Universal-Lexikon. 2012.