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Maria Theresia
I
Maria Theresia
 
Geboren am 13. Mai 1717 in Wien, trat die älteste Tochter Kaiser Karls VI. 1740 die Regierung in den habsburgischen Ländern auf Grund der Pragmatischen Sanktion von 1713 an. Durch dieses Hausgesetz hatte der Kaiser, da er keinen männlichen Erben hatte, seinen Töchtern die Gesamtnachfolge des Hauses Österreich gesichert. Dagegen erhoben allerdings die Kurfürsten von Bayern und Sachsen, die mit Töchtern von Karls Bruder und Vorgänger Joseph I. verheiratet waren, Einspruch. Zu kriegerischen Auseinandersetzungen kam es jedoch erst durch den Einmarsch des Preußenkönigs Friedrich des Großen in Schlesien. Der erste Schlesische Krieg weitete sich durch das Eingreifen Frankreichs auf preußischer Seite zum Österreichischen Erbfolgekrieg aus (1740-48). Während Österreich Schlesien verlor und der bayerische Kurfürst 1742 zum Kaiser gewählt wurde, konnte Maria Theresia nach dessen Tod 1745 die Kaiserwahl ihres Mannes Franz Stephan von Lothringen durchsetzen. Der Aachener Friede bestätigte 1748 die österreichischen Gebietsverluste in Schlesien sowie in Italien, doch die Großmachtstellung Österreichs blieb gewahrt. Durch ein neues Bündnis mit dem bisherigen Gegner Frankreich 1756 in den Siebenjährigen Krieg verwickelt, konnte die Kaiserin Schlesien nicht zurückgewinnen.
 
Die außenpolitischen Fehlschläge veranlassten sie zu umfangreichen inneren Reformen. Sie betraute die Feldmarschälle Daun und Lacy mit Heeresreformen und führte eine große Staatsreform durch. Gegen den Willen der Stände, die ihre Steuerfreiheit verloren, setzte sie in Österreich und Böhmen den absolutistischen Staat mit landesfürstlicher Bürokratie und Zentralverwaltung durch. Im Sinne des Merkantilismus führte sie neue Gewerbe ein, hob die Binnenzölle auf, reformierte das Münzwesen und förderte die Erschließung des Banats und der Batschka. Hinzu kamen Reformmaßnahmen im Bildungswesen und in der Justiz (z. B. 1777 Abschaffung der Folter).
 
An den Reformen der späteren Jahre war schon ihr Sohn Joseph II. beteiligt, der nach dem Tod seines Vaters 1765 Kaiser und Mitregent in den habsburgischen Ländern geworden war. Zwischen Maria Theresia und Joseph kam es wiederholt zu Meinungsverschiedenheiten. Nur widerwillig gab die Kaiserin ihre Zustimmung zur Annexion Galiziens 1772 bei der ersten Polnischen Teilung, und im Bayerischen Erbfolgekrieg 1778/79 schloss sie gegen den Willen ihres Sohnes Frieden mit Preußen. Am 29. November 1780 starb sie in Wien. Schon zu Lebzeiten bewundert, gilt sie bis heute als eine der bedeutendsten Herrscherinnen.
 
II
Maria Theresia,
 
Erzherzogin von Österreich, Königin von Böhmen und Ungarn, Maria (Herrscherinnen, Österreich).
 

Universal-Lexikon. 2012.