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Morgenthau-Plan
Mọrgenthau-Plan
 
[englisch 'mɔːgənθɔː-], auf der 2. Konferenz von Quebec (September 1944) von Henry Morgenthau vorgelegtes Memorandum. Im Sinne eines »harten Friedens« und einer »industriellen Abrüstung« sah es u. a. die Entmilitarisierung, Verkleinerung und Aufteilung Deutschlands (in einen protestantischen Nord- und einen katholischen Südstaat), die Internationalisierung des Ruhrgebietes und Demontage von Industrieanlagen vor; Deutschland sollte ein Land mit vorwiegend landwirtschaftlichem Charakter werden, um es davon abzuhalten, jemals wieder einen Krieg zu beginnen. Obwohl Präsident F. D. Roosevelt seine Unterschrift vom 15. 9. (mit W. Churchill) nach heftigem Widerstand in Regierung und Öffentlichkeit bereits am 22. 9. 1944 wieder zurückzog, konkretisierte sich mit der Diskussion um den Morgenthau-Plan und die Direktive JCS 1067 die amerikanische Besatzungspolitik für das besiegte Deutschland (1944/45).
 
Literatur:
 
J. H. Backer: Die Entscheidung zur Teilung Dtl.s (a. d. Engl., 1981);
 B. Greiner: Die Morgenthau-Legende (1995).

Universal-Lexikon. 2012.