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Nauplion
Nauplion,
 
neugriechisch Nạvplion, Hauptstadt des Verwaltungsbezirks (Nomos) Argolis, Griechenland, auf der Peloponnes am Argolischen Golf, 11 900 Einwohner; griechisch-orthodoxer Bischofssitz; archäologisches Museum; Fremdenverkehr; Hafen.
 
Stadtbild:
 
In der Nähe von Nauplion fand man mykenische Kammergräber und in den Franchthihöhlen (15 m über dem Meeresspiegel) bei archäologischen Grabungsarbeiten (1967-74) Spuren einer fast kontinuierlichen, von 20 000 bis 3000 v. Chr. dauernden Besiedlung. Die Befunde scheinen die These zu bestätigen, dass die Landwirtschaft im Vorderen Orient »erfunden« und erst erheblich später in Südosteuropa übernommen wurde. - Anstelle der alten Festung Itschkale (85 m) gab es schon antike und fränkische Anlagen, als venezianische Festung erneuert (1394-1440, 1477-80); Stadtmauern (1502, nur Teile erhalten). Aus venezianischer Zeit stammen auch die Festung Palamidi (1711-14) im Südosten (229 m), die Sophienkirche (um 1400) und der Palast (früher Sitz des Marinekommandos) am Stadtplatz (1713; jetzt Museum), zwei Kirchen - Nikolaos- (1713) und Spiridonkirche (1702) - sowie einige Wohnhäuser. Aus der türkischen Zeit sind einige ehemalige Moscheen erhalten (im »Vuleftiko« tagte 1827-34 das erste griechische Parlament).
 
Geschichte:
 
Das antike Nauplịa diente Argos als Hafenstadt. Im Mittelalter blieb Nauplion bis in die 1. Hälfte des 13. Jahrhunderts byzantinisch, gehörte bis 1388 zum fränkischen Herzogtum Athen, wurde dann den Venezianern übergeben, unter denen die Stadt als Napoli di Romania seine Blütezeit erlebte (Ausbau der Unterstadt durch künstliche Aufschüttung der Küstenzone, Sicherung der Hafenbucht durch den Bau der Inselfestung Burzi 1471) und zwei türkischen Angriffen (1499—1500 und 1537-38) standhalten konnte. 1540-1686 und 1715-1822 befand sich Nauplion unter osmanischer Herrschaft, wurde 1822 von den aufständischen Griechen erobert und war 1829-34 griechische Hauptstadt.

Universal-Lexikon. 2012.