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Va|ri|e|tät 〈[ variə-] f. 20〉
1. 〈allg.〉 Verschiedenheit, Andersartigkeit
2. 〈Biol.; Abk.: var.〉 in einem od. mehreren Merkmalen von einem Standardtyp abweichende Form eines Lebewesens, Abart
3. 〈Sprachw.〉 (vom Standard) abweichende sprachl. Form, sprachl. Variante
[zu lat. varietas „Verschiedenheit“]
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1. (Biol., Mineral.) Abart, Spielart:
eine V. der Kartoffel, des Zuckerrohrs.
2. (Sprachwiss.) sprachliche Variante.
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Varietät
1) Botanik: Abkürzung var., in der botanischen Systematik heute nur noch selten gebrauchte Kategorie zur Unterteilung von Unterarten oder Kennzeichnung von Sippen innerhalb einer Art; der Varietät entspricht bei Kulturpflanzen die Kategorie Sorte.
2) Mineralogie: nach Form, Farbe, Chemismus u. a. von der Hauptausprägung abweichende Art eines Minerals.
3) Sprachwissenschaft: Subsystem einer Einzelsprache. Man unterscheidet u. a. räumlich (Standardsprache, Umgangssprache, Dialekt), sozial (Soziolekte, Gruppensprachen) und funktional (u. a. Fachsprachen) definierte Varietäten. Die Varietätengrammatik analysiert phonologische, morphologische und syntaktische Muster, die (potenziell) in allen Varietäten vorkommen, und die Anwendungshäufigkeit solcher Regeln in den jeweiligen Varietäten. Impulse für eine Varietätengrammatik gingen von der Analyse der Entstehung von Pidgin- und Kreolsprachen sowie von Idiomen ausländischer Arbeitnehmer und von der Beschäftigung mit dem Zweitsprachenerwerb aus.
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Va|ri|e|tät, die; -, -en [lat. varietas = Vielfalt, zu: varius, ↑Varia]: 1. (Biol., Mineral.) ↑Abart (a), Spielart: eine V. der Kartoffel, des Zuckerrohrs; die verschiedenen -en einer Pflanzenart; Abk.: var. 2. (Sprachw.) sprachliche Variante: Was oft als »Pidgin-Englisch« der Wissenschaft verspottet wird, ist für ihn eine bestimmte V. des heutigen Englisch (FAZ 14. 10. 98, N5); wenn man sich nur mit Teilen des Systems beschäftigt, mit sog. Subsystemen oder sog. -en dialektaler, sozialer Art (Heringer, Holzfeuer 295).
Universal-Lexikon. 2012.