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Paulikianer
Paulikianer,
 
Paulizianer, Paulicianer, Ende des 7. Jahrhunderts wohl in Armenien entstandene, den Manichäern (Manichäismus) verwandte, wahrscheinlich noch von den Markioniten (Marcion) beeinflusste dualistisch-gnostische Gemeinschaft; erstmals 719 auf der Synode von Dwin erwähnt. Die Paulikianer lehnten das Alte Testament und Teile des Neuen Testaments ab, ebenso Ehe, Kult und Hierarchie, Bilder, Sakramente und das Kreuzzeichen. Nachdem zuerst Einvernehmen mit den bilderfeindlichen oströmischen Kaisern (Bilderstreit) bestand, wurden sie unter den Kaisern Michael I. (811-813) und Theophilos (829-842) verfolgt und verbündeten sich mit dem islamischen Emir von Melitene. 872 wurden sie besiegt und nach Thrakien verbannt, wo möglicherweise unter ihrem Einfluss die Bogomilen entstanden. Die Herleitung ihres Namens vom Apostel Paulus scheint ursprünglicher als die Berufung auf einen gewissen Paulos, den Sohn einer legendären Manichäerin aus Samosata namens Kallinke.
 
Literatur:
 
N. G. Garsoïan: The Paulician heresy (Den Haag 1967).

Universal-Lexikon. 2012.