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Pázmány
Pázmány
 
['paːzmaːnj], Péter, ungarischer katholischer Theologe, * Großwardein 4. 10. 1570, ✝ Preßburg 19. 3. 1637; entstammte einer kalvinistischen Adelsfamilie; trat dreizehnjährig zum Katholizismus über und wurde 1587 Jesuit; war ab 1598 in Graz Professor der Philosophie, ab 1603 der Theologie; wurde 1616 Erzbischof von Esztergom (Gran), 1629 Kardinal. Pázmány war als Kirchenpolitiker, sprachgewaltiger Prediger und Schriftsteller die führende Persönlichkeit der Gegenreformation in Ungarn. Er schuf zahlreiche Bildungsinstitutionen wie 1623 das Pazmaneum in Wien, 1626 das Jesuitenkolleg in Preßburg, 1631 zwei Konvikte und 1635 die Universität in Tyrnau. Sein Hauptwerk »Wegweiser zur göttlichen Wahrheit« (1613; ab der 3. Auflage 1637 als »Hodoegus«) ist eine auf reformatorische Argumente antwortende katholische Glaubenslehre in ungarischer Sprache.
 
Ausgaben: Opera omnia, 6 Bände (1894-1904); Összes munkái, 7 Bände (1894-1905).
 
Literatur:
 
J. P. Besse: Le Borromée magyar: le cardinal P., in: L'évêque dans l'histoire de l'Église (Angers 1984);
 

Universal-Lexikon. 2012.