* * *
Per|sön|lich|keit [pɛr'zø:nlɪçkai̮t], die; -, -en:1. Mensch mit ausgeprägten Eigenarten (die er selbstbewusst auslebt):
sie ist eine Persönlichkeit; ein Kind zu einer eigenständigen Persönlichkeit erziehen.
2. Person, die eine führende Position im öffentlichen Leben innehat:
zahlreiche prominente Persönlichkeiten waren anwesend.
Zus.: Künstlerpersönlichkeit.
* * *
Per|sön|lich|keit 〈f. 20〉
I 〈unz.〉 Gesamtheit aller Wesenszüge, Verhaltensweisen, Äußerungen eines Menschen ● Ausbildung, Entwicklung der \Persönlichkeit; höchstes Glück der Erdenkinder sei nur die \Persönlichkeit (Goethe, Westöstl. Diwan, Buch Suleika)
II 〈zählb.〉 bedeutender Mensch, Mensch eigener, besonderer Prägung, durch Stellung, Rang sich aus den Übrigen heraushebender Mensch ● bekannte \Persönlichkeiten unserer Stadt; (allerlei) prominente \Persönlichkeiten; er, sie ist eine \Persönlichkeit
* * *
Per|sön|lich|keit, die; -, -en [spätmhd. persōnlichkeit]:
1. <o. Pl.> Gesamtheit der persönlichen (charakteristischen, individuellen) Eigenschaften eines Menschen.
2. Mensch mit ausgeprägter individueller Eigenart:
er ist eine starke P.
3. jmd., der eine führende Rolle im gesellschaftlichen Leben spielt:
eine bekannte P.
* * *
Persönlichkeit,
1) Geistesgeschichte: allgemein der einzelne Mensch, insofern er seine Anlagen zu besonderer Entfaltung und Ausprägung in Form individueller Eigenart, charakterlicher Originalität und sittlicher Identität gebracht hat (Person); auch ein sich durch seine besondere Eigenart oder seinen gesellschaftlichem Rang heraushebender Mensch. Zu größerer Bedeutung gelangte der Begriff Persönlichkeit erst im 18. Jahrhundert, besonders ausgeprägt im Genieglauben und im Humanitätsideal der Klassik und des Neuhumanismus; hier war Persönlichkeit das höchste Ziel der Selbstverwirklichung des Menschen durch Bildung. Im 20. Jahrhundert verband sich der Gedanke mit dem der Gemeinschaft und der Gleichheit. Hierbei meint Persönlichkeit v. a. die Rolle des Einzelnen in der Gesellschaft sowie seine dabei durch Sozialisation entwickelte persönliche Identität.
2) Psychologie: von den psychologischen Richtungen unterschiedlich definierter Begriff; wird heute überwiegend als ein theoretisches Konstrukt im Sinne eines unterschiedlich definierten Systems individueller Prägungen in den seelischen Strukturen und Verhaltensweisen eines Individuums verstanden (Persönlichkeitsforschung). Unter dem Gesichtspunkt individueller Geprägtheit steht der Begriff der Persönlichkeit den Begriffen Charakter und Person nahe, wobei die Abgrenzung unterschiedlich ist: Die klassische Forschung vollzog sich in Deutschland in erster Linie unter den Begriffen »Person« und »Charakter«, die mit einer mehr oder weniger spekulativ bestimmten, philosophisch-ganzheitlichen, allgemeinen typologischen Betrachtungsweise verknüpft sind. Das Vordringen der empirischen Psychologie hat unter dem Einfluss der amerikanischen Persönlichkeitspsychologie zunehmend zu einer Ablösung dieser Begriffe durch den der Persönlichkeit geführt. Neuere Impulse gingen zum Teil auch von der marxistischen Psychologie (A. N. Leontjew; Lucien Sève, * 1926) aus, die die historisch-gesellschaftliche Bestimmtheit der Persönlichkeit stärker berücksichtigt.
* * *
Per|sön|lich|keit, die; -, -en [spätmhd. persōnlichkeit]: 1. <o. Pl.> Gesamtheit der persönlichen (charakteristischen, individuellen) Eigenschaften eines Menschen: die allseitige Entwicklung, freie Entfaltung der [eigenen] P.; die Wirkung seiner P.; die Arbeit ... sowie die schulische und berufliche Bildung und Ausbildung ... erscheinen am ehesten geeignet, ... die P. des Gefangenen zu stärken (Saarbr. Zeitung 4. 12. 79, 23). 2. Mensch mit ausgeprägter individueller Eigenart: jmdn. zu einer selbstständigen P. erziehen; er ist eine starke, zwielichtige P.; Sein Vater war eine P. nach der Art der Gründerzeit (Frisch, Montauk 39); Da liegt unsere Aufgabe: jungen Menschen ... zu helfen, -en zu werden, die den Partner respektieren (Hörzu 42, 1976, 12). 3. jmd., der eine führende Rolle im gesellschaftlichen Leben spielt: eine historische, bekannte P.; prominente -en des öffentlichen Lebens; als der Bundespräsident ... an 43 verdiente -en Orden verlieh (Hamburger Morgenpost 24. 5. 85, 1).
Universal-Lexikon. 2012.