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Front
Vorderseite; Kampfzone; Kampfplatz; Schlachtfeld

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Front [frɔnt], die; -, -en:
1.
a) vordere Seite (eines Gebäudes):
die Front des Hauses ist 10 Meter lang.
Syn.: Fassade.
Zus.: Häuserfront, Hinterfront, Vorderfront.
b) vordere Linie einer Truppe, die angetreten ist:
die Front [der Ehrenkompanie] abschreiten.
Syn.: Reihe.
2. (im Unterschied zur Etappe) vorderste Linie (der kämpfenden Truppe):
an der Front kämpfen.
Zus.: Ostfront, Westfront.

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Frọnt 〈f. 20
1. Vorder-, Stirnseite (eines Hauses, einer angetretenen Truppe)
2. die dem Feind zugekehrte Seite einer Truppenaufstellung, Kampfgebiet; Sy Frontlinie
3. die kämpfende Truppe
4. geschlossene Einheit (Arbeiter\Front)
5. polit. Block, Partei (Eiserne \Front, Rote \Front)
6. 〈Meteor.〉 Grenzfläche einer Luftmasse (Kalt\Front, Warm\Front)
7. 〈Mil.; veraltetWendung nach vorn
● die \Front der Streikenden; die \Front (der Ehrenkompanie) abschreiten; gegen etwas \Front machen 〈fig.〉 sich dagegen wehren, dem widersetzen; sich einer geschlossenen \Front gegenübersehen; die Soldaten an der \Front; hinter die \Front abkommandiert werden; der Läufer ging, lag bald in \Front 〈Sp.〉 an der Spitze; in vorderster \Front stehen in der Gefechtslinie [frz., „Stirn, Vorderseite, Front“]

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Frọnt [gleichbed. frz. front = Stirn, Vorderseite], die; -, -en; Syn.: Fließmittelfront, Laufmittelfront: in der Chromatographie die meist gut sichtbare, im Adsorbens vorwärts wandernde Linie der mobilen Phase.

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Frọnt , die; -, -en [frz. front < lat. frons (Gen.: frontis) = Stirn(seite); vordere Linie]:
1.
a) breite [meist als Vorder- od. Stirnseite der Straße zugewandte] Seite eines größeren Gebäudes:
die F. eines Hauses;
die vordere, hintere, rückwärtige F. des Rathauses;
in einer F. (Frontlinie) mit anderen Häusern;
b) (Militär) ausgerichtete vordere Reihe einer angetretenen Truppe:
die F. [der Ehrenkompanie] abschreiten, abnehmen;
[vor jmdm., gegen jmdn.] F. machen (sich ihm zum Erweisen der Ehrenbezeigung zuwenden u. Haltung annehmen);
F. gegen jmdn., etw. machen (sich jmdm., einer Sache widersetzen: gegen Neuerungen F. machen);
in F. (Sport; an der Spitze, an die Spitze; in Führung: in F. gehen; in F. liegen);
c) (Technik) dem Benutzer zugewandte Seite eines (technischen) Geräts (z. B. eines Computers, eines Herdes):
eine schicke, schlichte, gebürstete F.;
die F. in silbergrauem Metall wirkt sehr aufgeräumt.
2. (Militär)
a) vorderste Linie der kämpfenden Truppe:
die gegnerische F.;
die F. steht, kommt in Bewegung, ist geschlossen;
die F. verläuft entlang dem Niederrhein;
die F. zurücknehmen, verkürzen;
auf breiter F., auf einer F. von 50 km angreifen;
zwischen den -en lagen Verwundete;
Ü die -en haben sich verhärtet (die gegensätzlichen Positionen werden noch unnachgiebiger als bisher schon vertreten);
einen Kampf an zwei, nach zwei -en (nach zwei Seiten) führen;
klare -en ziehen (die gegensätzlichen Standpunkte klar abgrenzen);
b) militärisches Kampfgebiet:
an die F. gehen;
an der F. sein, stehen.
3. Gruppe, die jmdm. od. einer Sache Widerstand entgegensetzt, sich kämpferisch für etw. einsetzt:
eine revolutionäre F.;
die F. der Kriegsgegner.
4. (Meteorol.) Grenzzone zwischen Luftmassen verschiedenen Ursprungs u. verschiedener Eigenschaften:
eine F. kalter Luftmassen;
die F. wandert.

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Front
 
[französisch, von lateinisch frons, frontis »Stirn(seite)«, »vordere Linie«] die, -/-en,  
 1) allgemein: Vorder-, Stirnseite (eines Gebäudes).
 
 2) Meteorologie: Grenze unterschiedlicher Luftmassen in Form einer schmalen Übergangszone (10-30 km breit). Fronten sind typische Erscheinungen der ektropischen Westwindzone und dort jeweils an ein wanderndes Tief (Zyklone) gebunden (Tiefdruckgebiet). In ihnen werden horizontale Temperaturunterschiede umgesetzt; sie sind in der Regel mit ausgeprägten Wettererscheinungen verbunden und daher wichtig für die Wettervorhersage. Dringt Vorderseiten-Warmluft eines Tiefs gegen kalte Luft vor, entsteht eine Warmfront. Die Warmluft gleitet längs einer flach geneigten Ebene (Neigung etwa 1:100) auf die vorgelagerte Kaltluft auf. Daher sind schon mehrere 100 km vor Eintreffen der Warmfront am Boden die Wolken des Aufzuges zu beobachten; dieser Aufgleitschirm aus Schichtbewölkung bringt mit Annäherung der Front andauernde Regenfälle mit sich (Landregen). An der Kaltfront schiebt sich die Rückseiten-Kaltluft des Tiefs, begleitet von turbulenten vertikalen Luftumsetzungen und starker Quellbewölkung, unter die Warmluft; es kommt zu Regenschauern und manchmal auch zu Gewittern. Mit einer Front sind ferner Druckabfall und plötzliche Winddrehung verbunden. Die Intensität der Wettererscheinungen hängt von der Temperaturdifferenz, der Enge der Frontalzone und der Luftfeuchte ab. Fronten verlagern sich im Allgemeinen mit den Tiefs; da Kaltfronten schneller wandern als Warmfronten, verschmelzen beide nach gewisser Zeit zur Okklusion (bei folgender Auflösung der Zyklone). Bei Überlagerung durch Druckanstieg werden Fronten ebenfalls wetterunwirksam.
 
 3) Militärwesen: 1) Berührungslinie feindlicher Streitkräfte (früher geschlossene Linie, heute »vorderer Rand des Verteidigungsraumes«); darüber hinaus Bezeichnung für die gesamte vordere Kampfzone im Gegensatz zur Etappe; 2) in den Streitkräften des Warschauer Paktes Bezeichnung für die Zusammenfassung mehrerer Armeen unter einheitlicher Führung; 3) die ausgerichtete vordere Reihe einer angetretenen Truppe.
 
 4) Politik: Block.
 

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Frọnt, die; -, -en [frz. front < lat. frons (Gen.: frontis) = Stirn(seite); vordere Linie, urspr. wohl = hervorstehender (Körper)teil]: 1. a) breite [meist als Vorder- od. Stirnseite der Straße zugewandte] Seite eines größeren Gebäudes: die F. eines Hauses; Die F. der Schaubuden ... war mit Brettern vernagelt (Fries, Weg 63); eine durch Balkons aufgelockerte F.; ein braunes Gebäude mit abweisender F. (Koeppen, Rußland 98); die vordere, hintere, rückwärtige F. (Rückfront) des Rathauses; das rote Haus ... ohne Vorgarten, in einer F. (Frontlinie) mit den anderen Häusern (Kronauer, Bogenschütze 87); b) (Milit.) die ausgerichtete vordere Reihe einer angetretenen Truppe: die F. [der Ehrenkompanie] abschreiten, abnehmen; [vor jmdm., gegen jmdn.] F. machen (sich ihm zum Erweisen der Ehrenbezeigung zuwenden u. Haltung annehmen); *in F. (Sport; an der Spitze, an die Spitze; in Führung): in F. gehen; in F. liegen; F. gegen jmdn., etw. machen (sich jmdm., einer Sache widersetzen): gegen geplante Neuerungen F. machen; Endlich hat einer die Courage, das zu tun, was viele denken: nämlich F. zu machen gegen jene verstiegenen ... Theoretiker (Ziegler, Kein Recht 154). 2. (Milit.) a) vorderste Linie der kämpfenden Truppe: die gegnerische F.; die F. steht, kommt in Bewegung, ist geschlossen; die F. verläuft entlang dem Niederrhein; die F. zurücknehmen, verkürzen; In Russland war es nicht ganz so gut gegangen ... Manchmal wurde die F. begradigt (Lentz, Muckefuck 211); dass die ganze deutsche F. zusammengebrochen war (Plievier, Stalingrad 149); auf breiter F., auf einer F. von 50 km angreifen; zwischen den -en lagen Verwundete; Ü die -en haben sich verhärtet (die gegensätzlichen Positionen werden noch unnachgiebiger als bisher schon vertreten); einen Kampf an zwei, nach zwei -en (nach zwei Seiten) führen; klare -en ziehen (die gegensätzlichen Standpunkte klar abgrenzen); Seit seiner Wahl scheinen wir einander Konkurrenz zu machen ... Gewöhnlich stehen wir an entgegengesetzten -en (vertreten wir unterschiedliche Standpunkte; Kemelman [Übers.], Mittwoch 22); er wechselt häufig die -en; Wir müssen endlich klare -en schaffen: hier Freund - hier Feind! Nur keine Neutralen (Kirst, Aufruhr 132); b) militärisches Kampfgebiet: an die F. gehen; an der F. sein, stehen; Wir kamen an die F., ich wurde verwundet (Frisch, Nun singen 148). 3. Gruppe, die jmdm. od. einer Sache Widerstand entgegensetzt, sich kämpferisch für etw. einsetzt: eine revolutionäre F.; die F. der Kriegsgegner. 4. (Met.) Grenzzone zwischen Luftmassen verschiedenen Ursprungs u. verschiedener Eigenschaften: eine F. kalter Luftmassen; die F. wandert.

Universal-Lexikon. 2012.